Was passiert, wenn ein blinder Hund das erste Mal einen See hört, riecht und fühlt? Für Steven, liebevoll Stevie genannt, wurde dieser Moment zur emotionalen Sensation. Der Clip seines ersten Campingtrips ging viral – und rührte tausende Internetnutzer weltweit.
Der bewegende Clip zeigt Steven, einen Mastiff-Labrador-Mischling, wie er zögernd, aber mutig die Uferwellen eines Sees erkundet – geführt von seinem Herrchen Chayse Fulton (31), einem Hundeernährungs- und Hunde-Wellness-Experten aus Kamloops/British Columbia. Die Szene: ein Campingabenteuer in der Wildnis. Das Ergebnis: ein viral gefeierter, blinder Wellenjäger.
Unter einem Haus zum Sterben zurückgelassen
Stevens Geschichte beginnt herzzerreißend. Als winziger Welpe wurde er unter einem verlassenen Haus auf einem ländlichen Grundstück in Alberta entdeckt. Das Schicksal hatte es nicht gut mit ihm gemeint: Er kam mit schwerem angeborenem Glaukom in beiden Augen zur Welt – eine Krankheit, die ihm unerträgliche Schmerzen bereitete.
Die Rettung kam in letzter Sekunde. Eine Tierschutzorganisation griff ein, doch die einzige Lösung war drastisch: Beide Augen mussten operativ entfernt werden, kurz bevor Steven vier Wochen alt wurde. Ein Welpe, der niemals das Licht der Welt erblicken würde…
Chayse: Stevies Retter
Steven ist nicht Fultons erster blinder Schützling – er ist bereits der dritte blinde Hund, den der Tierliebhaber bei sich aufgenommen hat.
„Ich glaube, sie finden mich aus einem bestimmten Grund, und ich liebe es, was ich tue“, erklärt Fulton. Was er nicht erwähnt: Er gibt diesen besonderen Hunden ein Leben voller Abenteuer und bedingungsloser Liebe.
Wenn ein blinder Hund das Meer „sieht“
Das virale Video zeigt Stevens ersten offiziellen Campingausflug, den er dieses Jahr erleben durfte – und seine allererste Begegnung mit einem großen Gewässer. Über 8.500 Upvotes auf Reddit sprechen für sich: Diese Szenen berühren die Seele.
„Er war anfangs sehr zögerlich wegen der Wellen und konnte nicht herausfinden, was das Geräusch war, als sie am Ufer aufschlugen“, erzählt Fulton. „Während er an der Leine war, gaben wir ihm viel Bestätigung und sagten ihm, dass er ein guter Junge ist.“
Stevens Menschenschwester macht ihm Mut
Besonders rührend: Stevens kleine menschliche Schwester wird in dem Video zu seiner wichtigsten Unterstützung. Mit ihrer kindlichen Unbekümmertheit hilft sie dem verängstigten Hund dabei, seine Angst vor den unbekannten Geräuschen zu überwinden.
„Jedes Mal, wenn Steven die Wellen untersuchte, wurde er selbstbewusster – mit der Hilfe seiner Schwester“, berichtet Fulton stolz. „Schon bald jagte er den Wellen hinterher, als wäre es das Natürlichste der Welt.“
Der Tsunami-Retter: Stevens heroische Mission
Die Internet-Community hat ihre eigene Theorie zu Stevens Verhalten entwickelt. „Viele Leute online haben geschrieben, dass er uns definitiv vor einem Tsunami gerettet hat“, lacht Fulton. Steven, der Held, der die Wellen bekämpft, um seine Familie zu beschützen.
„Er ist mein Abenteuer-Kumpel, und wir haben noch keine einzige Sache gefunden, die er nicht genießt – von Spaziergängen über Wanderungen ohne Leine bis hin zum Schwimmen, Freunde finden und alles dazwischen“, schwärmt sein Herrchen.
Warum Steven so glücklich ist
„Er hatte nie Sehkraft, also weiß er eigentlich nicht, was er verpasst, was meiner Meinung nach dazu beiträgt, wie glücklich er wirklich ist“, erklärt Fulton eine der bewegendsten Wahrheiten über Steven. Manchmal ist Unwissenheit wirklich ein Segen.
Für Fulton war Stevens Mut am See der Beweis für monatelange liebevolle Arbeit: „Es war ein sehr stolzer Moment zu sehen, wie er so schnell seine Nervosität in einer neuen Umgebung überwand, weil ich so viel Zeit und Mühe in sein Selbstvertrauen und Training investiert habe.“
Das Ergebnis? „Er brachte alle am Strand zum Lachen.“
Pure Magie erleben
In einer Welt voller schlechter Nachrichten erinnert uns Steven daran: Manchmal braucht es nur Liebe, Geduld und die Bereitschaft, einem anderen Lebewesen eine Chance zu geben. Der Rest ist pure Magie.
Stevens Abenteuer kann man auf Reddit unter u/schmob3rry verfolgen – und sich dabei das Herz erwärmen lassen.
