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Kater soll Rundfunkgebühren zahlen
© New Africa / Shutterstock

Kein Scherz: Diese Katze soll Rundfunkgebühren bezahlen

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

ARD und ZDF sind jetzt anscheinend auf der Jagd nach schnurrenden Beitragszahlern! „Moritz“ erhielt einen offiziellen Brief – und er ist damit nicht allein.

Was kommt als Nächstes? Eine Einladung zur Bundestagswahl? Ein Bußgeldbescheid für zu schnelles Rennen im Park? Zumindest in Bezug auf die Zahlung der GEZ-Gebühr haben Haustiere inzwischen ganz offensichtlich die Gleichstellung mit dem Menschen erreicht.

Die Jagd nach Beitragszahlern hat nämlich nun die Speziesgrenze überschritten, und unsere pelzigen Freunde sind die nächsten Opfer, bei denen wegen Schwarzseherei abkassiert werden soll.

„Mein Kater schaut zwar fern, aber zahlen?“

Im beschaulichen Rietheim-Weilheim in Baden-Württemberg traut Günter H. seinen Augen nicht, als sein Kater Moritz vor einigen Tagen offiziell Post vom Beitragsservice des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erhält. Obwohl Moritz gerne mal gemütlich auf der Couch schnurrend seine Lieblingssendungen genießt, hat er vermutlich nicht damit gerechnet, dass er für dieses Privileg bald bezahlen soll.

Schau dir das an:

„Ich vermute, es kam durch unsere Website, die wir vor etlichen Jahren mal erstellt hatten“, erklärt der Katzenhalter kopfschüttelnd im BILD-Interview. „Da steht Kater Moritz im Webseitennamen drinnen und im Impressum dann wiederum mein Name."

Der vollständige Name in der Anschrift war zusammengesetzt aus beiden Namen: „Moritz Günter H.“. Doch was witzig sein sollte, fiel dem Halter bzw. dem Kater auf die Füße – der Name klang offenbar menschlich genug, um in die Datenbank der GEZ aufgenommen zu werden.

Die mysteriöse Datenquelle: Wer verkauft Katzenadressen?

Besonders rätselhaft bleibt, wie die Adresse des Katers bei einem Drittanbieter landen konnte. Der Beitragsservice von ARD und ZDF gab an, lediglich Namen und Adressen von einem Dienstleister erworben zu haben.

Eine Erklärung dafür, wieso Katzendaten bei der Jagd nach Schwarzsehern genutzt werden, blieb der Beitragsservice jedoch schuldig. Eine haarsträubende Datenschutzpanne oder ein ausgeklügelter Plan, den Beitragszahlerkreis zu erweitern?

Tierische Beitragspflicht: Eine landesweite Epidemie?

Der Fall von Kater Moritz ist erschreckenderweise kein Einzelfall. In München traf es kürzlich Hund „Urax“. Er wurde ebenfalls aufgefordert, seinen bürgerlichen Pflichten nachzukommen und zu zahlen. Sein Frauchen Jutta Z. reagierte mit beißender Ironie: „Mein Hund Urax vom Paradies hat mir glaubhaft versichert, keine Firma und/oder Betriebsstätte zu betreiben, und weigert sich deshalb auch, einen Rundfunkbeitrag zu zahlen.“

Auch hier vermutete die Halterin die Webseite des Hundes als Ursache. Urax, ein ungarischer Magyar Vizsla und ehemaliger Deckrüde, hatte wohl durch seine Online-Präsenz den Eindruck erweckt, ein erfolgreicher Unternehmer zu sein.

Katze soll Rundfunkgebühren zahlen
Diese Webseite war wohl der Auslöser für die Verwechslung (www.katermoritz.de)

Entwarnung für Tierhalter

Die gute Nachricht für alle besorgten Tierhalter: Nach einer klärenden E-Mail versicherte die Pressestelle des Beitragsservices inzwischen, dass „Kater Moritz selbstverständlich keinen Rundfunkbeitrag entrichten“ muss. Gleiches gilt für Hund Urax.

Vorerst können Deutschlands Haustiere also aufatmen – ihr Taschengeld bleibt unangetastet. Doch die Frage bleibt: Wenn Computer nicht zwischen Mensch und Tier unterscheiden können, welche anderen absurden Forderungen könnten als nächstes im Briefkasten unserer Haustiere landen?

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