Ganz Dorsten ist angesichts dieses Vorfalls noch komplett verstört. Insbesondere Eltern fürchten nun um ihre Kinder. Denn auch sie hätte es treffen können. Immerhin sind gerade kleine Kinder neugierig und stecken schnell mal unbedacht Dinge in den Mund…
In diesem Fall hätte das wirklich schreckliche Konsequenzen haben können! Denn keine Speiseröhre und kein Kindermagen hält 30 (!) Nägel und Gift aus!
Giftköder in Dorsten auf Spielplatz gefunden
Was passieren kann, musste Aileen Hermbusches Mischlingshund "Archie" am eigenben Leibe erfahren. Die 24-Jährige Hundehalterin ahnt nichts Böses, als sie mit ihrem Hund die gewohnte Runde nahe eines Spielplatzes dreht.
Doch was sie wenig später entdeckt, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren: Archie hatte kein Gras oder etwas anderes Harmloses gefressen - sondern einen Giftköder!
Der Klumpen Wurst, den Aileen findet, ist offensichtlich präpariert. Sie zögert nicht, kontaktiert umgehend eine nahegelegene Tierklinik und macht sich sofort auf den Weg.
Hund Archie kämpft ums Überleben
Was dort ans Licht kam, übersteigt ihre schlimmsten Befürchtungen: Rund 30 Nägel hatten sich bereits in Archies Magen festgesetzt. Dazu war die Wurst mit einer blauen Substanz vergiftet – eine tödliche Kombination.
Die Tierärzte handelten blitzschnell, operierten den geschwächten Archie und konnten sein Leben retten. „Hätten wir nur einen Moment länger gezögert, wäre Archie innerlich verblutet“, erklärte einer der Tierärzte.
Das Gift hatte glücklicherweise noch keine Wirkung gezeigt. Doch der tapfere Hund hat nun einen schweren Weg vor sich: Er erholt sich langsam von der Operation, ist aber noch sichtbar verstört von dem traumatischen Erlebnis.
Ein Spielplatz als Schauplatz des Grauens
Besonders verstörend ist der Ort des Fundes: direkt neben einem Spielplatz. „Hier in der Nachbarschaft haben viele Leute Hunde und gehen an dem Spielplatz vorbei. Da hat sich jemand genau überlegt, wie er viele Tiere treffen könnte“, erzählt die fassungslose Aileen.
Der Vorfall zeigt, wie leichtsinnig oder gar gezielt jemand eine unsichtbare Gefahr für Haustiere – und möglicherweise auch für Kinder – geschaffen hat.
Wer steckt hinter der Gefahr?
Die Polizei Recklinghausen hat Ermittlungen aufgenommen. Noch ist unklar, wer für die präparierten Köder verantwortlich ist. Der kommunale Ordnungsdienst hat den Bereich abgesucht, konnte aber keine weiteren Köder finden.
Hundehalter in der Region werden dennoch zur Wachsamkeit aufgerufen, jetzt kann auch ein Giftköder-Maulkorb sehr sinnvoll sein! Der Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, auch vermeintlich harmlose Objekte im Umfeld genau zu prüfen.
Für Aileen Hermbusche bleibt die Angst. Doch sie will nicht schweigen: „Ich hoffe, dass niemand mehr durchmachen muss, was Archie und ich erlebt haben. Das war keine Nachlässigkeit, das war Absicht.“