Der Gestank muss schon von außen bestialisch sein ... Doch er bereitet die Feuerwehrleute dennoch nur ungenügend auf das vor, was sie im Inneren des Horror-Hauses aus Großhansdorf (Schleswig-Holstein) vorfinden.
Es ist wie ein Vorgeschmack auf die Hölle: Auf 235 Quadratmetern überall Müll, Kot und Urin von insgesamt 111 verwahrlosten Katzen! Sie sind unterernährt und teils todkrank. Hauseigentümerin Renate B. (75) únd Tochter Janet haben sich weder um die Tiere noch um das Anwesen in irgendeiner Form gekümmert.
111 Katzen in Messie-Haus
Dann der nächste Schock! 11 unschuldige Katzenkinder müssen bei dem Einsatz im Jahr 2019 noch vor Ort eingeschläfert werden.
Die restlichen Katzen kommen in den Tierheimen der Gemeinde unter. Dort stellt sich heraus, wie schlecht es den armen Samtpfoten tatsächlich geht. Einige sind erblindet, andere haben faulende Zähne oder leiden an Mundfäule. Und all das, obwohl das Ordnungsamt bereits ein Tierhalteverbot gegen die beiden vermeintlichen Katzen-Liebhaberinnen verhängt hatte!
Lediglich 300 Euro Strafe
Der Fall bringt auch die Gemeinde Großhansdorf an ihre Grenzen. Irrsinnige 131.000 Euro für Unterbringung, Futter, Pflege und tierärztliche Behandlungen der Katzen von Renate B. fallen an. Doch bislang sieht es so aus, als bliebe die Gemeinde darauf sitzen.
Messie Renate B. ist zwischenzeitlich verstorben. Und ihre Tochter Janet (57), die das Erbe antrat, hat den Kostenbescheid bislang standhaft ignoriert. Im Haus leben kann sie schon länger nicht mehr, da das Ordnungsamt gegen sie bereits ein Wohnverbot verhängt hatte.
Kommt jetzt endlich die Quittung?
Das Urteil im Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor dem Amtsgericht Ahrensburg im Jahr 2022 fiel erstaunlich milde aus: Als Strafe musste lediglich eine Geldbuße in Höhe von 300 Euro gezahlt werden.
Nun könnte es aber trotzdem noch zu einer empfindlichen Strafe kommen: Die Gemeinde hat beim Amtsgericht Ahrensburg die Eintragung einer Grundschuld gefordert. Die Hoffnung: Wird das Horror-Anwesen versteigert, könnte die Stadt Großhanstedt vielleicht doch noch ihre Auslagen zurückbekommen.