Die beiden Fotos ziehen die Blicke sofort an. Links ist ein kleines Mops-Gesicht zu sehen mit den typischen hervorquellenden Kulleraugen, die Zunge hängt seitlich aus dem Maul des Hündchens. Rechts derselbe Hund - doch dieses Bild ist starker Tobak. Das komplette Gesicht des Vierbeiners wirkt geschwollen, die Hautfalte ist entzündet. Instinktiv weiß man: Dieses Tier leidet!
"Zu viel Tränendrüse?! Nö, das ist die Realität!" - so lautet das Fazit der Ulmer Tierärztin Johanne Bernick zu den beiden Fotos und ihrem langen Text dazu. Denn der liebe, freundliche Pauli hat es wirklich extrem schlecht getroffen und muss tagtäglich leiden. Alles nur, weil manche Menschen Qualzucht-Hunde einfach niedlich finden.
Pauli: Das Leiden eines Qualzucht-Hundes
Die Liste der Erkrankungen, an denen der Mops aufgrund des Brachyzephalen-Syndroms leidet, ist lang - und Bernick listet sie schonungslos alle auf: verengte Nasenöffnungen, ein besonders langes Gaumensegel und verdickte Rachenmandeln, eine Nasenfalte aus überschüssiger Haut (die extrem entzündet ist), verengte, permanent entzündete Gehörgänge, behandlungsbedürftige Zähne, wiederkehrende Hautveränderungen, ein Mastzelltumor, Wirbelveränderungen ... und obendrauf auch noch ein Milztumor.
Die Tierärztin stellt klar: "Pauli leidet, sein Leben lang, jeden Tag, und das werden wir niemals ändern können." Und sie erklärt, warum sie sich mit diesem Post an die Facebook-Community wendet: "Wir können weiter dafür kämpfen, dass diese Tatsache in den Köpfen der Menschen und potentiellen Tierhalter:innen ankommt!"
Tierärztin hofft auf ein Umdenken
Die Hoffnung dabei ist, dass anderen Hunden ein Schicksal wie das des tapferen Pauli, der allein in den letzten zwei Jahren insgesamt sechs Narkosen hatte, erspart bleibt. Denn auch Tierärztin Bernick fühlt sich angesichts des täglichen Elends mehr als machtlos. Insbesondere weil es immer noch viel zu viele Menschen gibt, die sich das alles schönreden und auf Qualzucht-Hunde verweisen, denen es angeblich wunderbar gehe ...
Innerhalb weniger Stunden wurde der Post bereits knapp 340 Mal kommentiert, hat mehr als 2.400 Emoji-Reaktionen erhalten und wurde knapp 1.800 Mal geteilt. Paulis Schicksal bewegt - kann er zum Initiator eines Umdenkens werden?