Die Zeit für knapp für American XL Bullys in England und Wales. Seit dem 01.01.2024 ist die Hunderasse dort aufgrund der Beißvorfälle der letzten Monate verboten, allen Vierbeinern droht der Tod. Aufgrund heftiger Proteste von englischen Hundefreunden gibt es noch eine allerletzte Nachfrist bis zum 31. Januar 2024, doch ist auch die verstrichen, werden die Behörden gegen die XL Bullys vorgehen.
Ausgenommen sind nur die Hunde von Privat-Haltern, die eine Sondergenehmigung gegen Auflagen erwirken. Allen anderen droht der Tod durch einschläfern. Eine Situation, die zahllose deutsche Tierfreunde aufwühlt. Sie wollen helfen - aber geht das überhaupt?
In England mit dem Tode bedroht: XL Bullys
Tatsächlich ist die Lage in England und Wales sehr ernst. Selbst an Hundehalter, die für ihre XL Bullys eine Ausnahmegenehmigung erwirkt haben, sollen die Behörden bereits herangetreten sein mit einem makabren Angebot: 200 britische Pfund (umgerechnet gut 230 Euro) gibt es, wenn ein solcher Vierbeiner doch eingeschläfert wird!
"Für 246 Hunde im Tierheim kann diese Sondergenehmigung jedoch NICHT erworben werden und sie sollen schlichtweg ermordet werden", beschreibt der Tierschutzverein Werratal e.V. in seinem Facebook-Post vom 4. Januar die aktuell hochdramatische Lage. Einige Hunde wurden bereits über die Grenze nach Schottland gebracht, in Sicherheit. Nun stellt sich für deutsche Tierfreunde die Frage: Kann man die mit dem Einschläfern bedrohten XL Bullys vielleicht auch nach Deutschland retten?
Ist eine Rettung nach Deutschland möglich?
Der Tierschutzverein Werratal e.V. klärt auf, wie der derzeitige Sachstand ist. "Nach vielen Gesprächen und E-Mails mit Ämtern wie Zoll, Ordnungsamt, Veterinäramt, anderen großen SERIÖSEN speziellen Listenhundvereinen und den Tierschutzorganisationen vor Ort in England" können die Tierschützer nun einige konkretere Aussagen treffen.
Zwar sei die Einfuhr von Pitbulls und AmStaffs in Deutschland sowie von deren direkter Nachzucht verboten, doch bei den XL Bullys sei die Situation anders, u.a. weil hier Molosser eingekreuzt worden sind. Fakt ist demnach:
- Handelt es sich bei den direkten Elterntiere eines XL Bullys nicht um AmStaffs oder Pitbulls, "DARF der Hund LEGAL nach Deutschland eingeführt werden".
- Bei Hunden der 2. Generation (unter den Großeltern befindet sich ein Staff oder ein Pitbull), handelt es sich nicht um einen Mischling. Die DNA der kritischen Rassen im Erbgut des Hundes liegt bei 25% und damit kann auch so ein Vierbeiner problemlos nach Deutschland eingeführt werden.
Entscheidende Vorbedingung ist allerdings, dass ein Hund bislang nicht durch Aggressivität aufgefallen ist.
Achtung, Rasselisten bedenken!
Vor "Schnellschüssen" muss allerdings dennoch gewarnt werden. Hundefreunde, die einem XL Bully gerne ein neues Zuhause schenken möchten, sollten unbedingt daran denken, dass in vielen deutschen Bundesländern nach wie vor Rasselisten bestehen. Ansonsten kann es passieren, dass die gut gemeinte Hilfe womöglich zu einer Sackgasse für den Vierbeiner wird.