Der im Januar 2021 geborene Staff-Mischling drückt die Nase an die Gitter. Ihre großen, treuen Augen, die sonst so fröhlich leuchten, spiegeln wider, was in Jamila vorgeht. Sie ist traurig und versteht nicht, wieso sie nun schon wieder im Tierheim sitzt.
Dabei ist die Hündin einer der Vierbeiner, nach denen sich Hundefans sonst alle zehn Finger lecken! Doch den Menschen, die sie adoptiert haben, war Jamila „zu anstrengend“ – und zwar schon nach nur zwei (!) Tagen.
Nach nur 5 Tagen wieder abgegeben!
Deshalb landet die arme Fellnase drei Tage später bereits wieder im Tierheim. Wie ein Möbelstück, das man einfach zurückgibt oder umtauscht, wenn man zu Hause feststellt, dass es einem doch nicht so gefällt wie im Laden. Die Begründung: „Sie ist einfach zu anhänglich“.
Wie sehr damit eine kleine Hundeseele verletzt wird, das ist Jamilas Fünf-Tage-Familie offenbar komplett egal.
Diese Grundregel war ihnen egal
Aber auch die Tierschützer des Vereins Streunerparadies mit Sitz im österreichischen Heiligenkreuz im Lafnitztal sind fassungslos über diese Art und Weise. Dabei hatten sie beim Kennenlernen nachdrücklich auf eine wichtige Grundregel hingewiesen. Eine Eingewöhnung sei ein längerer Prozess.
Außerdem hatten die Freiwilligen schon damals erklärt, dass Jamila noch nicht gut allein bleiben könne. Dies müsse man mit Geduld aufbauen. Am besten mit Hilfe eines Trainers.
Daumen drücken für Jamila
Alles Dinge, die beim Kennenlern-Gespräch gar kein Problem für die Familie sind. Die Realität sieht dann aber so aus: „Dem Hund Zeit zu geben, sich an alles zu gewöhnen, und zu verstehen, dass die Familie ja wiederkommt, und sie nicht weinen, oder an der Tür kratzen soll, dazu wollte man wohl keine Zeit opfern.“
Das einzig Gute an der Situation, wenn man das überhaupt so sagen kann, ist, dass die bezaubernde Jamila nun die Chance auf ein Zuhause hat, wo man sie wirklich liebt und ihr die Zeit lässt, die sie braucht, um in ihr neues Leben zu starten.
