Als der scheue Vierbeiner mit den großen Ohren 2021 in die Tierklinik gebracht wird, sorgt er für Verwirrung bei den Mitarbeitern. Das Wesen wurde von einem Auto angefahren – aber worum genau handelt es sich eigentlich?
Während die einen auf eine junge Füchsin tippen, halten die anderen das Tier für einen Hund. Jetzt wurde die Analyse der Gene veröffentlicht – und offenbart etwas, das man kaum für möglich gehalten hat. Das „Graxorra“ oder „Dogxim“ genannte Wesen ist eine Kreuzung aus Fuchs und Hund!
Fuchs-Hund-Hybrid entdeckt
Laut einer im Fachjournal Animals veröffentlichten Studie ist Graxorras Mutter ein Pampasfuchs (Lycalopex gymnocercus), der Vater ein Haushund (Canis lupus familiaris). Über die genaue Hunderasse kann keine Aussage getroffen werden.
Die Chromosomenzahl belegt weiter, wie besonders dieser Hybrid ist: Graxorra hat 76 Chromosomen. Hunde haben dagegen 78 Chromosomen und Pampasfüchse 74. Damit handelt es sich bei ihr um den ersten dokumentierten Fall einer Kreuzung von zwei unterschiedlichen Gattungen.
Mischling galt bislang als unmöglich
Dass artübergreifende Fortpflanzung von Tieren einer Gattung möglich ist, belegen Wolf-Hybride, Kreuzungen von Hunden mit Kojoten oder sogar Dingos. Sie alle gehören der Gattung Canis an. Der Pampasfuchs dagegen zählt zur Gattung Lycalopex – und das macht Graxorra zu einer wissenschaftlichen Sensation. Denn eine gattungsübergreifende Fortpflanzung galt bislang als nicht möglich.
Der Name Graxorra, den die Fuchs-Hündin von ihren Pflegern bekam, ist eine Zusammensetzung aus „Grax“ und „orra“ (Graxaim-do-campo = port. für Pampasfuchs, Cachorra = Hündin). Bei „Dogxim“ handelt es sich um eine Kombination des englischen „Dog“ für Hund und „Xim“ aus Graxaim-do-campo.
Fuchs-Hund fasziniert Wissenschaftler
Auch das Verhalten des Hybriden mit langen, spitzen Ohren und der langen Schnauze ist bemerkenswert: Das Tier bellt wie ein Hund, hat aber deutlich dickeres Fell wie ein Fuchs. Das angebotene Futter verweigert Graxorra, stattdessen frisst sie lebende Nagetiere.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Hündin hätte fortpflanzen können. Allerdings ist sie im Rahmen der Behandlung nach dem Autounfall kastriert worden. In diesem Jahr ist Graxorra verstorben, die Gründe dafür sind nicht bekannt.