„Die Hunde werden ja statistisch immer älter, durch gute Versorgung u.s.w. Und das ist wirklich ein ganz, ganz schmaler Grat, finde ich, zwischen: ‚Ey, jetzt lasst den Opa auch mal schlafen!‘ und ‚Lasst den auch nicht 24 Stunden schlafen‘.“ Doch für den TV-Hundeprofi kommt es genau darauf an, diese Gratwanderung als Halter eines in die Jahre gekommenen Vierbeiners hinzubekommen. Denn die Folgen können gravierend sein. Der Grund ist: Demenz.
Diese Erkrankung ist für Martin Rütter ein „Riesenthema“, nicht nur, weil seine eigene Mutter an schwerer Demenz litt, sondern weil er sich selbst intensiv mit dem Thema Seniorenhunde auseinandergesetzt hat.
Neue Studie: Demenz bei Hunden
Angesichts einer neuen Studie, die im Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht wurde, setzt sich Rütter in der am 6. Oktober 2022 in Netz gestellten Folge 82 seines Podcasts „Tierisch menschlich“ mit dem Thema auseinander. Bei der Auswertung von über 15.000 im Rahmen der „Dog Aging Studie“ gesammelten Daten von Haushunden stellte sich heraus, dass ab einem Alter von 10 Jahren das Demenzrisiko jedes Jahr um 50 % steigt.
Ein weiteres alarmierendes Ergebnis: Wenig aktive Tiere erkranken rund sechseinhalb Mal wahrscheinlicher an Demenz als sehr aktive. Im Klartext: Körperliche Betätigung und Aktivität wirken sich positiv auf das Demenz-Risiko aus – weil das Hundehirn hierdurch stärker gefordert wird. Ein Phänomen, das auch bei Menschen bekannt ist.
Hunde brauchen Beschäftigung und Aktivität
Deshalb fordert Rütter gerade bei Seniorenhunden, diese sollte man unbedingt weiter „am Alltag teilnehmen lassen“ – natürlich „dem körperlichen Zustand angemessen und entsprechend“. Nach Rütter Erfahrungen passiere es „relativ häufig, dass die Leute sagen
Es gehe „nicht mehr darum, dass ein Marathon gelaufen wird, aber dass der dabei ist. Dass er immer wieder das Gefühl hat, er ist dabei, er ist ein Teil der Gruppe, er kriegt Informationen, Stimulationen.“