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Katzenpfote auf buntem Boden
© Shutterstock

Können Katzen Farben sehen oder sind sie farbenblind?

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

Lange Zeit dachten wir, für Hunde und Katzen sei die Welt nur schwarz-weiß. Doch sehen Katzen Farben? Heute wissen wir: Ja! Lernen Sie im Folgenden die Welt aus Sicht unserer Samtpfoten besser kennen.

Sind Katzen farbenblind?

Wäre es nicht spannend, durch die Augen unserer Katze zu blicken? Bunt wäre es auf jeden Fall! Obwohl unsere tierischen Gefährten nicht alle Farben erkennen, ist ihre Weltsicht alles andere als eintönig! 

Das Katzenauge: Zapfen für Farben

Bei Katzen sind – wie bei allen anderen Säugetieren – Zapfen als Rezeptoren auf der Netzhaut für das Farbensehen zuständig. Neben den vielen Arten von Zapfen gibt es die Stäbchen, die die Hell-Dunkel-Sicht ermöglichen.

Menschen sehen Farben besser als Katzen

Wenn wir die Augen unserer felinen Freunde mit unseren vergleichen, haben wir deutlich bessere Voraussetzungen für die Wahrnehmung von Farben: Bei Menschen liegt das Verhältnis von Stäbchen zu Zapfen bei 20 zu 1. In den Augen unserer Samtpfoten kommen etwa 63 Stäbchen für Hell-Dunkel-Kontraste auf einen „Farb-Zapfen“. Das bedeutet: Die Samtpfote nimmt Farben wesentlich schwächer wahr als wir.

Auch interessant: Wie sehen Katzen die Welt?

Warum können die Fellnasen keine Rottöne sehen?

Zapfen ist nicht gleich Zapfen: Während wir Menschen über drei verschiedene Zapfen für Rot, Blau und Gelb verfügen, besitzt die Katze lediglich Zapfen für die Farbe Blau und die Farbe Gelb. Darum ist sie nicht in der Lage, Rot – und die daraus resultierenden Farbtöne wie Rosa oder Orange – zu erkennen.

Wenig Licht – beste Sicht: Wie sehen Katzen bei völliger Dunkelheit?

„Nachts sind alle Katzen grau“ – dieses Sprichwort macht deutlich, dass unsere kleinen Raubtierfreunde wenig Nutzen von facettenreicher Farbwahrnehmung hätten. Denn in der Natur sind sie vor allem unterwegs, wenn Farben an Bedeutung verlieren: im Dunkeln.

Netzhaut der Katze

Sie haben es der Tapetum Lucidum zu verdanken. Das ist die reflektierende Schicht hinter der Netzhaut. Jeder von uns kennt den Effekt, dass unser Auge ab einem bestimmten Dämmerungsgrad nur noch schwarz-weiß Bilder wahrnimmt. Und genau hierauf ist die Katze spezialisiert!  Dass Katzen Farben weniger deutlich und scharf sehen als wir, ist für die dämmerungsaktiven Jäger kein Problem: Ihr Auge bieten ihnen stattdessen zahlreiche Vorteile für eine optimale Sicht, wenn es dämmert.

Dazu zählen nicht nur die vielen Stäbchen, sondern außerdem eine spezielle Eigenschaft des Katzenauges, die ihm ermöglicht, einfallendes Licht optimal zu nutzen. Mehr rund um Katzenaugen, die im Dunkeln funkeln, lesen Sie hier.

Was sehen Katzen, was wir nicht sehen?

Wer einen Regenbogen betrachtet, sieht die Farben von Rot bis Violett. Dies entspricht dem menschlichen Sehspektrum, also den Lichtwellen, die unser Auge wahrnehmen kann.

Sehen Katzen UV-Licht?

 Jenseits davon liegen Ultraviolett-Strahlen, die wir umgangssprachlich „UV-Licht“ nennen. Viele denken nun an „Schwarzlicht“ in Diskotheken, was uns aber keinen realen Blick auf UV-Licht erlaubt. Zwar kann es mit fluoreszierenden Substanzen sichtbar werden, allerdings sehen wir nicht das UV-Licht selbst, da unsere Augenlinse diese Lichtwellen herausfiltern. Wir sehen nur ihren Widerschein. Seit einigen Jahren wissen wir, dass Katzen – ebenso wie viele Vogelarten und Hunde – in der Lage sind, UV-Licht zu erkennen.

Im Gegensatz zu UV-Spezialisten wie Papageien oder Meisen besitzen Katzen keine Rezeptoren, also keine eigenen Zapfen für ultraviolettes Licht. Allerdings kann es ihre Linse passieren, so dass die vorhandenen Farb-Zapfen UV-Eindrücke liefern können. Diese Sicht erleben manche Menschen, die ihre Eindrücke von UV-Licht schildern: Patienten, die aufgrund von Krankheiten ihre Augenlinsen verloren haben, beschreiben ultraviolettes Licht als „milchiges Blau-Violett“.

Welchen Vorteil hat die UV-Sicht für Katzen?

Möglich, dass sie davon profitieren, Urinspuren möglicher Beutetiere oder Revierkonkurrenten besser wahrzunehmen. Gesichert ist dies nicht. Und so bleiben unsere Fellnasen für uns einmal mehr ein kleines, liebenswertes Mysterium.

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