Dass Katzen in gewissen Belangen ziemlich wählerisch sein können, ist bekannt. Aber was, wenn man als "fürsorglicher Dosenöffner auf zwei Beinen" der Samtpfote eine Nassfutter-Mahlzeit kredenzt und die sich nur angewidert abwendet?
Frisst die Katze nur mit spitzen Zähnen, ist sie kein großer Fan des Geschmacks. Sie könnten Ihr nach einigen Tagen eine Alternative anbieten, damit sie mehr Freude am Fressen findet. Nimmt die Fellnase allerdings keinen einzigen Bissen zu sich, könnten verschiedene Gründe dahinter stecken. Wir erklären, welches die häufigsten sind.
Katze frisst kein Nassfutter (mehr): Nicht hungern lassen!
Wenn die Katze das Nassfutter verweigert, denken viele Katzenhalter: „Wenn sie großen Hunger bekommt, wird sie schon fressen!“ Grundsätzlich ist Konsequenz in Sachen Katzenerziehung immer eine gute Idee. Doch länger als einen Tag sollte eine Katze nicht hungern.
Vor allem Pummelchen neigen zu lebensgefährlichen Leberschäden. Denn durch die fehlende Nahrung gerät der Fettstoffwechsel der Leber durcheinander, es kommt zur hepatischen Lipidose. Diese lässt wiederum den Appetit schwinden – ein Teufelskreis beginnt. Frisst die Katze länger als einen Tag nicht, kontaktieren Sie Ihren Tierarzt.
Kranke oder alte Katze frisst kein Nassfutter mehr
Wer krank ist, hat wenig Appetit. Frisst Ihre Katze weder Nass- noch Trockenfutter, könnte Sie krank sein. Auch Zahnschmerzen sind eine mögliche Ursache für Futterverweigerung. Um herauszufinden, ob Ihre Katze krankheitsbedingten Appetitmangel hat, stellen Sie sie auf die Probe: Bieten Sie ihr ein absolutes Lieblingsleckerli an. Wenn Sie dieses über mehrere Stunden verschmäht, sollten Sie einen Termin beim Tierarzt ausmachen.
Übrigens: Einige alte Katzen nehmen den Geruch von Futter weniger gut wahr. Wenn bei ihnen ansonsten alles in Ordnung ist, können Sie den Geruch des Futters durch Erwärmen – siehe Tipps – aufpeppen.
Katze mag kein Nassfutter mehr durch zu viel Abwechslung
„Ich biete meiner Katze täglich fünf verschiedene Sorten an, doch sie frisst nichts.“ Der hier zitierte Katzenfreund braucht sich nicht zu wundern. Seine Samtpfote wartet ab, ob bei der nächsten Mahlzeit Besseres im Napf landet. Sie hat gelernt, dass das Verweigern von Futter ihr mehr Möglichkeiten bietet.
Besonders häufig tritt dieses Verhalten bei Katzen auf, die parallel Trockenfutter erhalten oder Mäuse jagen, denn hungrige Tiere leisten sich diesen Luxus selten. Zu viel Abwechslung kann außerdem zu Magen- und Darmproblemen führen: Die Katze fühlt sich flau und hat keinen Appetit.
Es ist dennoch gut, sie als Kitten an verschiedene Sorten zu gewöhnen. So haben Sie kein Problem, wenn ein Hersteller seine Rezeptur ändert. Jeden Tag ein anderes Futter im Napf macht jedoch keinen Sinn und bringt für die Samtpfote keinen zusätzlichen Genuss.
Katze verschmäht Nassfutter: Kein Hunger
Viele Katzen verweigern Nassfutter, weil sie nicht hungrig sind. Das klingt nach einem echten „Luxusproblem“. Doch für die Halter ist die Situation nicht einfach – sie machen sich Sorgen um ihre Samtpfote. Oft überschätzen Besitzer die Futtermenge, die ihre Katze pro Tag benötigt. Dies gilt besonders bei Senior-Katzen oder reinen Stubentigern.
Wiegen Sie die tägliche Ration ab und vergleichen sie mit den Empfehlungen des Herstellers. Wichtig: Leckerlis machen einen Teil der täglichen Kalorienzufuhr aus. Wer der Katze ständig Leckerli-Stangen reicht oder ihr eine Scheibe Wurst vom Frühstückstisch spendiert, braucht sich über mangelnden Appetit nicht zu wundern.
Viele Katzenhalter machen die Rechnung nicht nur ohne Leckerlis, sondern auch ohne Trockenfutter. In manchen Katzenhaushalten steht ein mit Kroketten gefüllter Napf ständig parat – kein Wunder, dass die Katze ihr Nassfutter links liegen lässt.
Katze will kein Nassfutter mehr: Erlernte Aversion
Stellen Sie sich Ihre Lieblingsspeise vor – beispielsweise duftende Lasagne. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie im Restaurant nach einem Bissen plötzlich ein langes Haar des Kochs im Rachen spüren? Gut möglich, dass Ihr Appetit auf Lasagne schwindet. So ähnlich kann es auch Katzen gehen. Sie können ein Unbehagen gegen ein bestimmtes Futter entwickeln, wenn sie damit einen stationären Tierarzt-Aufenthalt oder etwas anderes Unangenehmes verbinden.
Katze mag kein Nassfutter: Sie bevorzugt Trockenfutter
Die Geschmäcker sind verschieden – und manche Fellnasen lieben die knusprigen Kroketten in Form von Trockenfutter. Sie von einem gesunden Nassfutter zu überzeugen, kann herausfordernd sein. Trockenfutter hat zudem viel Energie in Relation zum Volumen – ein paar Happen davon sättigen eine Katze über Stunden.
Katze will kein Nassfutter: Weil sie es nicht kennt
Besonders schwierig wird es, wenn die Katze feuchte Nahrung überhaupt nicht kennt. Hierbei spielt die „Futterprägung“ im ersten Lebensjahr eine große Rolle: Hat sie in diesem Jahr nur Trockenfutter kennengelernt, wird dies als geschmackliche Vorliebe gespeichert. Manche kommen spontan auf den Nassfutter-Geschmack – bei anderen erfordert die Umstellung viel Geduld.
Acht Tipps: So machen Sie Ihrer Samtpfote Nassfutter schmackhaft
- Finden Sie heraus, welche Konsistenz (Häppchen in Soße oder Gelee, Paté) Ihre Katze bevorzugt. Tipp: Die meisten Samtpfoten lieben Nassfutter mit Soße.
- Lassen Sie die verschmähte Mahlzeit bis zur nächsten Fütterungszeit stehen. Ausnahme: Bei Hitze zeitnah wegräumen.
- Geben Sie zwischendurch keine Leckerlis.
- Erwärmen Sie Katzenfutter aus dem Kühlschrank kurz in der Mikrowelle: Es riecht intensiver und ist verträglicher.
- Geben Sie einen Esslöffel warmes Wasser über das Nassfutter, um den Geruch zu verstärken.
- Für Trockenfutter-Fans: Peppen Sie das Nassfutter mit daruntergemischten Trockenfutter-Kroketten, kleinen Leberwurststücken oder Fleischbrühe auf.
- Mischen Sie Tag für Tag etwas mehr des „neuen“ Futters in das bekannte.
- Bleiben Sie locker! Wenn Sie optimistisch sind, überträgt sich das auf Ihre Samtpfote – und entspannt schmeckt es einfach besser!