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zoophilie seks mit hunden

Zoophilie – bzw. Sex mit Hunden – ist in Deutschland zurecht strafbar. 

© Bonsales / Shutterstock

Zoophilie: Hintergründe und Strafen für das verbotene Verhalten

von Carina Petermann

Am veröffentlicht

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Zoophilie im Kontext von Sex mit Hunden und beleuchtet das Vorkommen und den strafrechtlichen Aspekt.

Missbrauch an Hunden – bei diesem Thema denken viele zuerst an Schläge, Tritte und andere abscheuliche Gewalttaten gegen die geliebten Haustiere. Es gibt jedoch noch eine weitere, nicht weniger dunkle Seite: Zoophilie, bzw. Sex mit Hunden. Allein die Vorstellung lässt uns einen kalten Schauer über den Rücken laufen. 

Das Thema ist nicht nur für Hundebesitzer schwere Kost. Dennoch ist es im Sinne der Hunde wichtig, über Zoophilie aufzuklären. Über Missstände zu schweigen und sie zu ignorieren, das hat Opfern schließlich noch nie geholfen. 

Einordnung: Zoophilie, Sodomie und Zoosadismus

Auf diesem Themengebiet gibt es mehrere unterschiedliche Begriffe, die spezifische Aspekte von menschlich-tierischen Beziehungen beschreiben. Einige der folgenden Begriffe sind eng miteinander verbunden, während andere wiederum größere inhaltliche Differenzen aufweisen.

  • Zoophilie: Eine sexuelle oder romantische Hingezogenheit zu Tieren. Die entsprechenden Personen werden Zoophile, Zoos oder Zoosexuelle genannt. Der Psychologe Richard von Krafft-Ebing (* 1840; † 22. Dezember 1902) verwendete erstmals diesen Begriff.
  • Kynophilie: Menschlich gesteuerte sexuelle Handlungen zwischen Mensch und Hund bzw. der Drang nach sexuellen Handlungen mit einem Hund.
  • Sodomie: Dieser Begriff hat einen biblischen Hintergrund. Früher umfasste Sodomie vorwiegend sexuelle Handlungen, die nicht der Fortpflanzung dienten und unter religiösen Verbrechen fielen. Heutzutage wird der Begriff Sodomie auch im Zusammenhang mit sexuellen Praktiken mit Tieren verwendet.
  • Zoosadismus: Dieser Begriff bezieht sich auf sexuelle Handlungen von Menschen an Tieren, bei der die Opfer gequält werden.

Ist Sex mit Hunden in Deutschland strafbar? 

Sich an Hunden sexuell zu vergehen, sollte unter Strafe gestellt sein. Tiere, die diese Erfahrungen erleben mussten, können nicht nur körperliche, sondern auch seelische Wunden davontragen. In besonders schweren Fällen führt eine solch artwidrige Tat sogar zum Tod der Hunde.

Wie ist die rechtliche Lage? Ist Sex mit Hunden oder Zoophilie im Allgemeinen in Deutschland strafbar? 

Ja, Zoophilie ist in Deutschland verboten. Dieses Vergehen wird als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz angesehen und dementsprechend geahndet. 

Seit Juli 2013 steht dazu im Paragrafen 3 Satz 1 Nummer 13 des deutschen Tierschutzgesetzes: 

Es ist verboten, ein Tier für eigene sexuelle Handlungen zu nutzen oder für sexuelle Handlungen Dritter abzurichten oder zur Verfügung zu stellen und dadurch zu artwidrigem Verhalten zu zwingen.

Wer gegen diesen Paragrafen verstößt, der begeht nach aktueller Rechtslage eine Ordnungswidrigkeit und muss bis zu 25.000 Euro Strafe bezahlen.

Zoophilie ist somit in Deutschland aus guten Gründen verboten – jedoch stellt die Tat im juristischen Rahmen lediglich eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat dar. Anders sieht es aber bei der Verbreitung von tierpornografischem Material aus: Hier können Täter auch mit einer bis zu 1 Jahr andauernden Freiheitsstrafe bestraft werden.

Seks mit Hund
Prähistorische Höhlenmalerei aus Schweden - Shutterstock

Zoophilie in der Geschichte

Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass sexuelle Interaktionen mit Tieren in verschiedenen Kulturen und Epochen vorgekommen sind. So deuten historische Aufzeichnungen zum Beispiel darauf hin, dass Zoophilie bereits im antiken Rom existierte, wo sogar Tierbordelle bekannt waren. Auch später, im 18. Jahrhundert, wurden vorwiegend Begleithunde darauf trainiert, sexuelle Handlungen an Menschen durchzuführen. 

Noch bis zum 18. Jahrhundert war es zudem in Europa bestimmten Berufsgruppen, wie Knechten und Soldaten, untersagt, eine Ehe einzugehen. Dadurch hatten sie keinen legalen Zugang zu menschlicher Sexualität. Dieser Umstand sowie das vorwiegend enge Zusammenleben mit Tieren auf Bauernhöfen dürften Zoophilie in gewisser Weise befeuert haben. 

Dabei war bereits in der Vergangenheit ein solches artwidriges Verhalten grundsätzlich strafbar: In vielen Zivilisationen stand auf Zoophilie die Todesstrafe. Das Alte Testament (Buch: Levitikus) beschreibt ebenfalls, dass auf den Tatbestand „Sex mit Tieren“ die Todesstrafe folgte.

Vorkommen von Zoophilie: Wie verbreitet ist Sex mit Hunden heute?

Man könnte meinen, dass Zoophilie in der heutigen modernen und aufgeklärten Welt kaum verbreitet ist. Allerdings liegen besorgniserregende Zahlen vor. Der Kinsey-Report (aus dem Jahr 1948 und 1953) veröffentlichte die Information, wonach 8 % der Männer und 3,6 % der Frauen bereits einmal eine sexuelle Handlung mit einem Tier durchgeführt hatten.

Früher lebten viele Menschen auf landwirtschaftlichen Betrieben. Allein aus diesem Umstand ist davon auszugehen, dass sexuelle Handlungen vorwiegend an Schafen, Pferden und Kühen vorgenommen wurden. Mit der zunehmenden Urbanisierung und dem Rückgang der Bauernhöfe in Deutschland ist zu vermuten, dass die heutigen Opfer vermehrt Haustiere wie Hunde und Katzen sind.   

Letztendlich lassen sich keine zuverlässigen Zahlen zur Verbreitung von Kynophilie oder allgemein Zoophilie treffen. Schließlich finden diese Interaktionen in aller Regel nicht in der Öffentlichkeit, sondern hinter verschlossenen Türen statt. Hinzu kommt, dass Zoophile äußerst selten über ihre Neigungen sprechen. Daher bleiben viele Fragen zur tatsächlichen Verbreitung von Zoophilie in Deutschland offen.

Verdacht auf Zoophilie: Was tun?

Es ist wichtig, jeglichen Missbrauch an Hunden zu melden und konsequent dagegen vorzugehen. Wer begründete Hinweise auf Zoophilie – zum Beispiel im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft – hat, sollte diesen Verdacht an das zuständige Veterinärsamt oder die örtliche Polizei melden.

Die Tierschutzorganisation PETA hat sich in vergangenen Fällen von Zoophilie bereits mehrfach eingeschaltet. Bei einer sexuell misshandelten Katze, die 2019 in einem Tierheim aufgenommen wurde, hatte PETA eine Belohnung von 1.000 Euro auf Hinweise ausgeschrieben. Der Täter wurde ermittelt und es wurde eine Strafanzeige erstattet. 

Dies zeigt: Wegschauen ist keine Lösung. Engagierte Menschen sind erforderlich, damit die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können. 

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