Es sollte der gemütliche Höhepunkt des Heiligen Abends werden. Kerzenschein, festliche Musik und der köstliche Duft von Rinderrouladen, der durch das Haus zieht. Doch als die Familie in Panitzsch (Landkreis Leipzig, Sachsen) Platz nimmt, verwandelt sich das Fest der Liebe plötzlich in einen spannenden Krimi.
Und damit nicht genug! Denn um die befürchtete Tat aufzudecken, endet der Weihnachtsabend für diese Familie in der Tierklinik. Und dort gibt es einen höchst außergewöhnlichen Showdown…
Wo sind die Weihnachts-Rouladen?
„Same procedure as every year“, dachten sich wohl alle, als sie sich am Weihnachtsabend hungrig an den festlich gedeckten Tisch setzen. Die Beilagen stehen bereit, der Rotkohl dampft. Doch als es an die Verteilung des Hauptgerichts geht, folgt der Schock. Beim Durchzählen der Rouladen stutzt die Familie.
Einmal zählen, zweimal zählen. Es hilft nichts: Die Mathematik des Weihnachtsessens geht nicht auf. Es fehlen nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei der mühsam gerollten Fleischspezialitäten.
Der Täter saß mit am Tisch
Hat die Großmutter sich verzählt? Sind die Rouladen im Topf geschrumpft? Der Blick der Familie wandert schließlich unter den Tisch. Dort sitzt der vierbeinige Mitbewohner – ein Pudel. Und der ist verdächtig ruhig, leckt sich zufrieden die Lippen und hat einen Bauch, der runder wirkt als noch vor einer Stunde.
Da alle befürchten, dass der Vierbeiner die Rouladen inklusive den Metallspießen zur Befestigung vertilgt hat, wird die Bescherung kurzerhand verschoben. Stattdessen geht es direkt zum tierärztlichen Notdienst in die Tierklinik Panitzsch.
Das Beweisfoto in Schwarz-Weiß
Dort bringt moderne Technik schließlich Licht ins Dunkel. Als das Röntgenbild auf dem Monitor erscheint, gibt es keine Zweifel mehr. Die Aufnahme zeigt den Magen des „Diebes“ – und da sind selbst für Laien bestens erkennbar drei Rouladennadeln zu sehen.
Der Abend verlief für Herrchen, Frauchen und Hund somit „etwas anders als gedacht“, wie die Tierklinik auf Facebook am 25. Dezember 2025 berichtete. Denn schon wenig später folgt eine Not-OP, um die Metallspieße aus dem Hundebauch zu entfernen.
Besser nächstes Mal ein "Weihnachtsklassiker"
Dem Pudel ging es danach den Umständen entsprechend wieder gut. Vielleicht macht er aber ab sofort doch lieber einen großen Bogen um Rouladen.
Die Tierklinik Panitzsch nimmt den Vorfall mit Humor und gibt allen Hundebesitzern einen augenzwinkernden Rat für das nächste Jahr mit auf den Weg: „Unser Plädoyer für Würstchen und Kartoffelsalat zu Weihnachten – das vertragen alle Familienmitglieder gut.“
