Gerade einmal ein Jahr ist Pitbull-Mix „Rocky“ alt und dennoch hat er das Leben schon in seiner ganzen Härte kennengelernt. Dabei sah es wirklich so aus, als hätte er das ganz große Glück endlich gefunden.
Verdient hätte er es wirklich! Denn der junge Hund musste sein Leben als Streuner auf den Straßen New Yorks (USA) beginnen. Erschöpft und ausgehungert wird er schließlich er an einer Bahnstation entdeckt und von der Polizei gerettet. Das Tierheim päppelt ihn auf, und nur zwei Wochen später findet Rocky ein Zuhause! Aber es gibt kein Happy-End.
Zurück hinter Gittern
Ein Jahr lang lebt Rocky bei seiner neuen Familie, lernt dort, wieder zu vertrauen. Doch dann kommt ein unendlich bitterer Rückschlag. Seine Halter stehen mit dem Pitbull-Mix eines Tages wieder vor dem Tierheim-Tor, um ihn abzugeben.
Nicht, weil Rocky etwas falsch gemacht hätte, sondern weil sie angeblich „keine Zeit mehr“ für ihn haben...
Rocky weint jeden Tag
Im Tierheim North Shore Animal League America in Port Washington (USA) sitzt Rocky nun wieder in seiner Box. Körperlich geht es ihm zwar gut, doch seine Augen sind voller Traurigkeit. „Er weint leise, sobald jemand vorbeigeht“, erzählt Tierheimleiter Michael Spiotta. „Er sucht jede Stimme, jedes freundliche Wort, jede Hand, die ihn streichelt.“
Rocky versteht nicht, warum er plötzlich wieder allein ist. Warum die vertrauten Stimmen verschwunden sind. Warum sein Platz nun nicht mehr auf dem Sofa bei seiner Familie ist, sondern im Tierheim.
Ein sensibler Kämpfer mit großem Herzen
Rocky hat ein „sensibles Herz“, sagen die Pfleger. Er liebt Kinder, spielt gerne mit anderen Hunden, kaut stundenlang auf seinem Lieblingsspielzeug – und wartet. Er wartet auf jemanden, der der ihm endlich ein richtiges Für-immer-Zuhause schenkt.
Doch das Warten ist schwer. Besonders für große Hunde wie ihn. Statistiken zeigen: Während kleine Hunde schnell neue Familien finden, sinken die Vermittlungszahlen für große Tiere dramatisch. „Er ist ein großer, schwarzer Pit-Mix – das macht es doppelt schwer“, so Spiotta. „Dabei ist er einfach nur liebevoll und loyal.“
Rockys einsame Nächte
Wenn das Tierheim abends schließt, wird es still. Nur das leise Winseln aus Rockys Zwinger ist zu hören. Er legt sich hin, den Kopf auf die Pfoten und seufzt. Vielleicht träumt er von dem Tag, als jemand „Komm her, mein Junge“ sagte. Vielleicht von einem Garten, einem Ball, einer warmen Decke.
Die Tierpfleger versuchen alles, um ihm Trost zu geben. Doch sie wissen: Kein Mensch im weißen Kittel, kein Napf mit Futter, kein freundliches Wort kann das ersetzen, was er verloren hat – sein Zuhause.
Ein zweiter Versuch für ein gebrochenes Herz
Das Tierheim sucht nun händeringend nach einem neuen Zuhause für Rocky – diesmal für immer. Er braucht erfahrene Menschen, Geduld, Liebe – und jemanden, der versteht, dass Vertrauen Zeit braucht. „Er ist bereit, wieder zu lieben“, sagt Spiotta. „Aber dieses Mal darf niemand ihn mehr enttäuschen.“
Das Tierheim nennt ihn „eine wunderschöne Seele, die einfach wieder dazugehören möchte“. Vielleicht gibt es irgendwo noch einen Menschen, der Rocky die zweite Chance gibt, auf die er so sehnsüchtig wartet.