„Ich habe etwas getan, wo ich mir nicht mehr sicher bin, ob das richtig war." Mit diesem Geständnis wendet sich „Hundeprofi“ Martin Rütter in seinem Instagram-Video am 27. Oktober 2025 an seine Follower.
Die Geschichte, die er erzählt, wirft eine Frage auf, die viele beschäftigen dürfte: Wie viel Gnade verdient eigentlich ein Mensch, der skrupellos mit Welpen handelt und obendrein auch noch dich und deine Familie bedroht hat?
Martin Rütter bedroht von Welpenhändler
Grund für diese Frage ist eine Gerichtsverhandlung, zu der der beliebte TV-Hundetrainer jetzt geladen war - als Bedrohungsopfer eines berüchtigten Welpenhändlers aus Dorsten. Doch was im Gerichtssaal geschah, als das Urteil fiel, ließ Martin Rütter sprachlos zurück.
Alles begann mit Rütters RTL-Dokumentation „Das gnadenlose Geschäft mit den Welpen“ im Jahr 2023. Darin deckte der Hundeexperte die Zustände in einem dubiosen Welpenhandel auf – und nannte Ross und Reiter. Zuvor hatte Rütter gemeinsam mit einer anderen Person die Welpenstube besucht und auch Videoaufnahmen gemacht, die er später in der Doku veröffentlichte.
Drohungen gegen Martin Rütters Familie
Der betroffene Händler fühlte sich bloßgestellt, zog vor Gericht und forderte eine Unterlassung. Vergeblich. Die Richter entschieden damals: Rütters Aussagen sind von der Meinungsfreiheit gedeckt. Doch statt die Niederlage zu akzeptieren, startete der Mann eine perfide Racheaktion.
Kurz darauf begannen die Drohungen – nicht nur gegen Martin selbst, sondern auch gegen seine Kinder. „Das geht natürlich gar nicht, dass meine Kinder bedroht werden!“, sagt Rütter in dem Instagram-Video, das inzwischen tausende Male geteilt wurde.
Die Polizei griff ein, der Mann kam vor Gericht – und wurde zunächst zu fünf Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Doch weder der Händler noch die Staatsanwaltschaft waren zufrieden: Er legte Berufung ein, weil die Strafe „zu hart“ sei. Die Staatsanwaltschaft forderte allerdings sogar Gefängnis ohne Bewährung.
Das Dilemma eines Vaters
In der Berufungsverhandlung wurde Rütter dann direkt gefragt, was er sich als Strafe wünsche. Der Hundeprofi schildert den Moment so: „Ich stand da und dachte: Der Typ hat ein langes Vorstrafenregister – Diebstahl, Steuerhinterziehung, sogar erpresserischer Menschenraub! Aber dann hab ich auch gedacht: Der hat Kinder. Was passiert mit denen, wenn ihr Vater ins Gefängnis muss?“
Dieser eine Gedanke änderte alles. Rütter sprach sich für eine mildere Strafe aus, im Sinne der Kinder des Täters. Die Richterin folgte seiner Bitte: Statt Gefängnis gab es eine Geldstrafe von 3.600 Euro, die an den Tierschutz gezahlt werden sollte.
Die Entscheidung – und die schockierende Reaktion
Für Rütter zunächst ein Moment der Erleichterung, bis der Angeklagte nach dem Urteil plötzlich aufstand, grinste und im Gerichtssaal Sprüche klopfte. „Der hatte wieder eine große Klappe, war völlig überdreht“, erinnert sich Rütter.
Der Hundeexperte verließ das Gerichtsgebäude nach diesen Eindrücken mit gemischten Gefühlen. Und sie treiben ihn offensichtlich noch immer um. Er fragt sich, ob es richtig war, Milde gegen so einen Menschen walten zu lassen.
„War das wirklich richtig?“
„Ich habe etwas getan, wo ich mir nicht mehr sicher bin, ob das richtig war. Wie hättet ihr reagiert?“, fragt Rütter deshalb seine Follower ganz direkt in dem Instagram-Video.
Die Reaktionen sind geteilt: Viele loben seine Menschlichkeit, andere werfen ihm Naivität vor. Doch eines ist klar: Rütter hat in diesem Moment nicht als Fernsehstar, sondern als Vater entschieden. Ob seine Milde dem Richtigen galt, kann letztlich wohl nur er selber entscheiden.