Es ist ein Anruf, den Nancy Andersen nie erwartet hätte. Die Leiterin der Tierschutzorganisation Aussie Rescue of Minnesota (USA) nimmt an diesem schicksalhaften Tag im Oktober ab – und am anderen Ende ist die Mikrochip-Firma.
Eine Hündin ist gefunden worden, deren Chip auf ihr Tierheim registriert ist. Der Name des Tieres: Mia. Und als Nancy erfährt, wo und wie sie gefunden wurde, bricht ihr das Herz.
Eine Rückkehr, die niemand wollte
Eine Hundehalterin hatte Mia (5) mitten auf einer stark befahrenen Straße regungslos liegen sehen. Die Border-Collie-Hündin war vollkommen erschöpft und nur einen Atemzug entfernt davon, überfahren zu werden.
Die Frau reagiert sofort. Sie stoppt, sichert die Stelle, nimmt die völlig entkräftete Hündin auf und bringt sie zu einem Tierarzt, wo dann der Chip ausgelesen wird.
Vom Glücksfall zum Albtraum
Als Mia 2022 zum ersten Mal ins Tierheim kam, war sie eine Streuner-Hündin. Schließlich meldete sich eine Frau, die auf Rettungs-Websites nach ihr gesucht hatte. Sie wollte Mia unbedingt haben. Sie bettelte regelrecht darum, sie adoptieren zu dürfen. Alles schien gut. Bis jetzt.
Denn als Tierheimleiterin Nancy Andersen die alte Adoptantin kontaktiert, kommt die unfassbare Wahrheit ans Licht: Die Frau hatte Mia einfach weitergegeben – gegen jede Vereinbarung.
„Sie hatte versprochen, sie immer zu uns zurückzubringen, falls es Probleme gibt“, sagt Andersen fassungslos zu Newsweek. „Stattdessen hat sie sie einfach abgegeben und nie wieder nach ihr gefragt.“
Hilflos und kaum wiederzuerkennen
Die Hündin, einst ein quirliger Wirbelwind, wurde diesmal in einem erschütternden Zustand gefunden. „Sie war völlig fertig, lag mitten auf der Straße – voller Dreck, das Fell verfilzt, und sie hatte fast 40 Pfund zugenommen“, berichtet Andersen.
Trotz allem hat Mia das Vertrauen in Menschen nicht verloren. „Sie liebt Aufmerksamkeit, lässt sich stundenlang kraulen und versteht sich mit anderen Hunden“, heißt es im rührenden Facebook-Post des Tierheims, der bereits Hunderte Herzen berührt hat.
Die Kommentare unter dem Beitrag überschlagen sich vor Mitgefühl: „Mia verdient das schönste Leben der Welt!“, schreibt eine Nutzerin. Ein anderer kommentiert: „Wie kann man so ein Tier einfach aufgeben? Ich weine.“
Ein neuer Anfang
Die Tierschützer wollen jetzt alles tun, um für Mia endlich ein Für-immer-Zuhause zu finden – eines, das sie nie wieder verliert. Andersen sagt entschlossen: „Diesmal finden wir jemanden, der sie wirklich verdient.“
Und Mia? Sie wedelt wieder. Langsam und zaghaft, aber erneut voller Hoffnung.