In Terrassa, einer Stadt nahe Barcelona, herrscht kurz vor Halloween eine merkwürdige Stille im Tierheim. Wer hier derzeit eine Katze adoptieren will, stößt auf eine überraschende Einschränkung: Schwarze Tiere dürfen bis zum 1. November nicht vermittelt werden.
Der Grund? Die Tierschützer haben Angst vor Menschen, die die Katzen nicht lieben, sondern während der Halloween-Zeit für Rituale missbrauchen könnten.
Warnungen vor „makabren Praktiken“
„Uns haben Bürger und Tierschutzorganisationen gewarnt“, erklärt Vizebürgermeister Noel Duque im spanischen Fernsehen. Jedes Jahr kurz vor Halloween häufen sich die Anfragen nach schwarzen Katzen – viele davon auffällig oberflächlich. „Oft geht es nur um das Aussehen“, sagt Duque.
Die Stadt zieht die Notbremse. Denn hinter den plötzlichen Adoptionswünschen könnten grausame Absichten stecken. Duque spricht von Menschen, „die zu anderen Personen – und auch zu Tieren – sehr grausam sind“.
Schwarze Katzen – Symbol des Aberglaubens
Seit Jahrhunderten gelten schwarze Katzen als Unglücksboten. In manchen westlichen Kulturen werden sie mit Hexerei, Flüchen und dunklen Mächten in Verbindung gebracht. Zu Halloween, wenn Aberglaube und Grusel aufeinandertreffen, scheinen alte Mythen wieder aufzuleben.
Für Terrassa war das Risiko zu groß: Die Tiere sollen in Sicherheit bleiben – zumindest bis das Fest der Geister vorbei ist.
Zwischen Aberglaube und Tierschutz
Während viele die Entscheidung loben, sorgt sie in Spanien auch für Kopfschütteln. Kritiker fragen: Fördert man damit nicht erst recht den Mythos um schwarze Katzen? Für die Stadtverwaltung ist die Sache klar: „Wir handeln aus Vorsicht. Unsere Aufgabe ist, Leben zu schützen.“
Bis zum 1. November bleiben die Käfige der schwarzen Samtpfoten leer – ein stilles Zeichen gegen Aberglaube, Angst und Grausamkeit.