Alles begann im April 2024. In diesem Monat begann etwas Ungeheures in Ulrichstein im hessischen Vogelsbergkreis. Etwas, das die kleine Gemeinde erschüttern sollte und bis heute beschäftigt. Hinter den Gartenhecken lauert ein Albtraum: Ein Unbekannter quält Katzen auf grausame Weise.
Was zunächst wie Einzelfälle wirkt, entpuppt sich als Serie. Immer wieder verschwinden Katzen im Bereich Herrngartenstraße, Ludwigstraße und Marktstraße – und kehren schwer verletzt, verstört und traumatisiert nach Hause zurück.
Vergiftet, verbrannt, entstellt!
Die Details der Vorfälle lassen selbst erfahrene Ermittler sprachlos zurück. Die Tiere wurden nicht einfach verletzt, sie wurden systematisch gequält. Einige wurden vergiftet, anderen wurden die Schnurrhaare abgeschnitten – ein massiver Eingriff in ihren Tastsinn, der für Katzen lebenswichtig ist. Doch das ist nur der Anfang.
Mehrere Katzen wurden angezündet, wiesen Brandlöcher am Kopf auf, das Fell verbrannt bis auf das rohe Fleisch. Andere waren mit Menschenkot beschmiert, mit Klebstoff übergossen oder vollständig bepinkelt worden.
Eine Tierhalterin berichtet, ihre Katze sei mit einer klebrigen, stechend riechenden Substanz bedeckt gewesen – auch in den Augen des Tiers fanden sich Rückstände. Immer mehr gehen aufgrund dieser verstörenden Vorfälle dazu über, ihre Katzen lieber nicht mehr aus dem Haus zu lassen.
Der Albtraum hört nicht auf
Die Bewohner von Ulrichstein müssen mit einem entsetzlichen Gedanken leben: Ein Monster wandelt unter ihnen. Und diese Person hört nicht auf mit ihren Taten. Im Mai dieses Jahres tauchte ein Kater nass, zitternd und völlig verstört wieder zu Hause auf.
Wochenlang traut er sich danach nicht mehr vor die Tür. Kurz darauf verschwindet die nächste Katze – und kommt halb tot zurück. Offenbar geht der Täter gezielt vor, kennt Wege und Zeiten, zu denen die Tiere draußen sind. Alles wirkt geplant.

Bürgermeister reagiert entsetzt
Ulrichsteins Bürgermeister Dr. Steffen Scharmann zeigt sich tief betroffen. Er kündigt an, in regionalen Medien nochmals öffentlich auf die Verbrechen hinzuweisen und um Mithilfe aus der Bevölkerung zu bitten.
Bereits im August 2024 wurde Anzeige gegen Unbekannt gestellt – bisher ohne Erfolg. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Es gibt bislang keine Spuren, keine Zeugen, kein Motiv. Handelt es sich um eine einzelne Person mit krankhafter Wut auf Tiere – oder um Nachahmungstaten?
Die Polizei bittet um jeden Hinweis, auch anonym. Denn in Ulrichstein herrscht inzwischen Angst: Niemand weiß, wann und wo der Katzenhasser wieder zuschlägt.