Immer wieder nehmen Kunden einen Einkaufswagen mit nach Hause, um die Waren nicht schleppen zu müssen. Dann wird er einfach irgendwo stehengelassen. Möglicherweise vermutet eine Supermarkt-Mitarbeiterin In Bünde (NRW) genau so etwas, als sie den verlassenen Einkaufswagen verlassen an der Weseler Straße sieht.
Doch als sie hingeht, um nachzusehen, stellt die Frau fest, dass dieser Einkaufswagen nicht leer ist. In ihm befindet sich ein zugeschnürter Kartoffelsack – und er bewegt sich. Schwache, verzweifelte Laute dringen aus dem Inneren des Sacks!
Rettung in letzter Sekunde
Die Frau öffnet hastig die Schnürung und kann kaum fassen, was zum Vorschein kommt: vier winzige, völlig hilflose Katzenbabys, die jämmerlich miauen und nach ihrer Mama suchen. Ihr unbekannter "Besitzer" hat sie wie Müll in den Sack gestopft und einfach ihrem Schicksal überlassen.
Wären sie nicht rechtzeitig gefunden worden, hätten sie keinerlei Überlebenschance gehabt. Das Tierheim Bünde nahm die Kleinen, drei Jungen und ein Mädchen, sofort auf. Dort wurden Desdemona, Darius, Dillan und Damian, wie das Quartett nun heißt, erst einmal mit Brei gefüttert und liebevoll versorgt. Nun sind die Winzlinge in Sicherheit,
Katzenbabys als „Wegwerfartikel“
Die erschreckende Wahrheit: Dies war nicht der erste Fall. Einen Tag zuvor wurden an exakt derselben Straße vier weitere Katzenbabys gefunden. Deren Mutter war von einem Auto überfahren worden – die Kleinen blieben mutterseelenallein zurück.
„Das ist kein Zufall mehr, das ist ein systematisches Problem“, ist die Einschätzung der Tierschützer. „Immer mehr Katzen werden nicht kastriert, und der Nachwuchs wird zu Wegwerfartikeln.“ Auch andere Tierheime in NRW berichten von ähnlichen Dramen.
Neue Hoffnung für die Vier
Nach der anstehenden Entwurmung werden die vier „Sackkatzen“ ihre ersten Impfungen erhalten. „Im Alter von acht Wochen können sie die erste Impfung bekommen. Teil 2 der Grundimmunisierung erfolgt circa drei Wochen später“, erklärt das Tierheim den medizinischen Fahrplan.
Das Bünder Tierschützer suchen nun dringend Paten für die vier Überlebenden. Menschen, die bereit sind, die Kosten für Futter, medizinische Versorgung und Pflege zu übernehmen, bis die Kleinen alt genug für ein eigenes Zuhause sind.