Im beschaulichen Ort Ulla im Weimarer Land ist die Anspannung greifbar. Immer wieder sorgt dort ein 47-jähriger, polizeibekannter Mann für Aufregung – zuletzt, als er mit einer Axt gesichtet wurde. „Bei jeder Sirene, bei jeder lauten Männerstimme zuckt man zusammen", beschreibt eine verzweifelte Anwohnerin den Zustand im Ort.
Doch was die Polizei am vergangenen Donnerstag bei einem erneuten Einsatz entdeckt, übertrifft alle bisherigen Vorfälle bei weitem. Die Beamten entdecken in einer tragbaren Kühlbox etwas, das selbst sie fassungslos macht.
Kühlbox-Fund: Zustand „grausam“
Am Donnerstag, den 17. Juli, alarmiert ein Zeuge die Polizei, er äußert einen grausigen Verdacht. Vor Ort bestätigt er sich... In einer verschlossenen Kühlbox hat der 47-Jährige eine Katze eingesperrt!
Die bedauernswerte Samtpfote wird von den Beamten sofort aus dem Behältnis befreit. Der Zustand des Tieres ist mehr als grausam – die Katze ist stark abgemagert, dehydriert und übersät mit Flöhen und Fliegen.
Niemand weiß genau, wie lange sie dort ausharren musste. Der Tierschutzverein „Schwierige Felle“ schließt jedoch nicht aus, dass das Tier dort womöglich bereits seit Stunden oder sogar Tagen eingesperrt war. Gegen den Mann wurde ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.
Wurde die Katze gestohlen?
Die Tierschutzorganisation übernimmt noch am selben Abend die notärztliche Versorgung. Die geschwächte Katze erhält Infusionen und wird seither in einer Katzenstation weiter gepflegt. Woher das Tier stammt, ist bislang unklar. Der Mann behauptet, es von einem Bauern erhalten zu haben – einen Nachweis gibt es dafür nicht.
Christiane Uri vom Tierschutzverein sagt gegenüber der Thüringer Allgemeinen: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Katze entwendet wurde.“ Der Verein hofft nun, über Social Media den oder die Halterin des Tieres ausfindig zu machen.
„Man zuckt bei jeder Sirene zusammen“
Die Bewohnerinnen und Bewohner von Ulla kennen den 47-Jährigen – und sie fürchten ihn. Allein in diesem Jahr mussten Polizei und Rettungskräfte bereits dutzende Male wegen ihm ausrücken. Er beleidigt Anwohner, bedroht Passanten, randaliert – nicht nur in Ulla, sondern auch regelmäßig in Weimar. Erst kürzlich ging er mit einer Bastelschere auf drei Kinder los.
„Man kommt kaum zur Ruhe. Bei jeder lauten Stimme oder Sirene zuckt man zusammen“, erzählt eine verzweifelte Anwohnerin. „Wir hoffen alle, dass er endlich verschwindet.“
Axt-Einsatz sorgt für weiteren Alarm
Nur wenige Tage vor dem Kühlbox-Fund wurde der Mann erneut auffällig – diesmal mit einer Axt in der Hand. Die Polizei traf ihn stark alkoholisiert an, die Axt wurde zur Gefahrenabwehr sichergestellt.
Da er sich zunehmend aggressiv verhielt, kam er schließlich ins Klinikum. Doch bereits am nächsten Tag war er wieder auf freiem Fuß – und damit zurück im Ort, wo ihn viele als Bedrohung empfinden.
Forderung nach Konsequenzen
Die Tierschützer fordern nun nicht nur eine konsequente strafrechtliche Aufarbeitung, sondern auch klare Konsequenzen für den Mann, der immer wieder auffällig wird.
Auch die Hoffnung der Dorfbewohner ist groß: „Wir hoffen alle, dass er bald ausziehen muss und dann nicht mehr wieder kommt." Doch bis dahin müssen Menschen und Tiere weiterhin in Angst leben.
