Frühmorgens am Sonntag in Ludwigshafen-West: Alle Anwohner schlafen bereits friedlich – bis aus einer Wohnung wummernde Bässe durchs Viertel hallen! Gegen vier Uhr rufen genervte Anwohner schließlich beim Kommunalen Vollzugsdienst (KVD) an. Ein Fall, den die Beamten hunderte Male erlebt haben. Doch was sie an diesem Tag erwartet, ahnen sie nicht.
Denn dieses Mal handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen nächtlichen Streit mit Partygästen. Stattdessen stoßen die Beamten auf eine Szene, die sie zutiefst erschüttern wird – und in Gewalt mündet.
Schaben, Kot und Verfall!
Zwei junge Männer, Brüder im Alter von 21 und 22 Jahren, leben in der Wohnung. Einer der beiden öffnet den Beamten die Tür, schaltet auf Aufforderung widerwillig die Musik aus. Allerdings wird schnell klar: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht.
Während die Beamten mit dem jungen Mann sprechen, dringt ein beißender Geruch aus der Wohnung. Schon ein kurzer Blick durch die geöffnete Tür reicht, um den Grund zu erkennen.
Müllberge türmen sich auf dem Boden! Zwischen Essensresten, Schmutz und verdreckten Textilien wuseln Schaben herum. Der Gestank ist kaum auszuhalten.
Katze in Not
Das i-Tüpfelchen ist ein komplett überquellendes Katzenklo. Es wurde offensichtlich schon seit Wochen nicht mehr gereinigt und ist zudem umgeben von weiterem Tierkot. Der Anblick lässt die Beamten stutzig werden. Auf Nachfrage bestätigt der jüngere Bruder: Ja, eine Katze sei auch da – im Zimmer des älteren Bruders.
Was die Einsatzkräfte dort sehen, ist der Tiefpunkt eines ohnehin schon erschütternden Einsatzes: eine völlig verschreckte Katze, gefangen in einem stickigen, dreckverkrusteten Raum – ohne irgendeine Rückzugsmöglichkeit. Das Tier lebte praktisch in seinen eigenen Ausscheidungen, ohne Chance auf Flucht aus dieser Hölle.
Brüder gehen auf Beamte los
Für das Team des KVD ist klar: Die Katze muss gerettet werden. Als sie den Brüdern mitteilen, dass sie in die Obhut der Tierrettung kommt, eskaliert die Situation schlagartig!
Zwar setzt der 22-Jährige das Tier zunächst in eine Transportbox, doch plötzlich schubst er einen Beamten – und geht mit geballten Fäusten auf ihn los. Die Einsatzkräfte bringen ihn zu Boden, legen ihm Handschellen an. Auch der jüngere Bruder mischt sich ein und bekommt Handschellen angelegt. Am Ende wird die Polizei hinzugezogen.
Katze ist nun in Sicherheit
Die Katze wurde aus der Wohnung befreit und der Tierrettung übergeben. Ob sie gesundheitliche Schäden von der miserablen Haltung davongetragen hat, ist bisher nicht bekannt.
Gegen die beiden Brüder wurden mehrere Strafanzeigen erstattet – unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die Wohnung selbst muss vermutlich umfassend gereinigt oder gar entseucht werden.
