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Hunde im Tierheim in Zagreb
© Tobi Langer / bild.de

Drama in beliebtem Urlaubsland: Tierschützer füttern Hunde mit Abfall – aus purer Verzweiflung

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Was Influencer Tobias Langer in einem Tierheim mitten in einem beliebten Urlaubsparadies erlebte, lässt selbst hartgesottene Tierfreunde schwer schlucken.

Die endlosen Strände der Adria sind ein beliebtes Reiseziel. Die Küsten Kroatiens werden insbesondere von deutschen Urlaubern schon seit Jahrzehnten hochgeschätzt. Doch was abseits der Touristenhochburgen wirklich passiert, weiß keiner.

Mitten in der Hauptstadt Zagreb liegt das größte Tierheim Kroatiens – „Prijatelji životinja“. Über 500 Hunde leben hier, betreut von gerade einmal zehn Angestellten. Und die Zustände dort könnten kaum schlimmer sein.

Ein Tierheim am Limit

Was sich nach organisierter Hilfe anhört, entpuppt sich nämlich bei genauerem Hinsehen als täglicher Kampf ums Überleben. Die engagierte Gründerin Aleksandra und ihr Team tun alles, was möglich ist – und manchmal auch das, was eigentlich niemand tun sollte.

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Denn das Geld reicht nicht. Nicht für Futter. Nicht für medizinische Versorgung. Und schon gar nicht für geregelte Arbeitszeiten. Stattdessen: Notlösungen. Improvisation. Und tiefe Verzweiflung.

Hunde bekommen Brot und Schlachtabfälle

Der deutsche Influencer Tobias Langer reiste mit seinem Camper von Hannover nach Kroatien, um das Tierheim zu besuchen. Was er dort sah, ließ ihn nicht mehr los: „Das Futter reicht nicht für alle Hunde. Sie müssen es mit Brotresten und Schlachtabfällen strecken.“

Das Team würde gerne hochwertiges Futter geben. Doch allein 10.000 Euro Tierarztkosten pro Monat lassen keinen Spielraum. Das Schicksal von über 500 Hunden hängt oft buchstäblich an den Mülltonnen kroatischer Metzgereien.

„Wenn das Geld da wäre, würden sie sofort auf normales Futter umstellen“, berichtet Langer. Doch stattdessen: Notbetrieb. Jeden Tag.

Wie Spielzeuge: Welpen als Geschenk

Ein großer Teil der Hunde stammt aus Roma-Dörfern. Dort bekommen Kinder Welpen als Spielzeug geschenkt. Doch sobald die Hunde größer werden und Pflege brauchen, landen sie auf der Straße – ohne Chip, ohne Kastration, ohne Chance.

Ein Kastrationsprojekt in Zusammenarbeit mit der Politik brachte kurzzeitig Hoffnung. Doch ohne Kontrolle und nachhaltige Betreuung war der Effekt schnell verpufft.

„Die Hunde vermehren sich unkontrolliert weiter. Und viele Tierheime halten sich offenbar nicht an das Verbot von Tötungen“, sagt Langer. Aleksandra vermutet nämlich, dass Hunde anderswo weiterhin eingeschläfert werden – trotz gesetzlichem Verbot.

Berührende Momente trotz des Elends

Zwischen all der Not gibt es aber auch Hoffnung. Langer erzählt von einem großen weißen Schäferhund, der schwer verletzt von der Straße kam. „Er war von einem Auto angefahren worden, hatte schwere innere Verletzungen – und war trotzdem der liebste Hund, den ich je getroffen habe.“

Der Hund konnte nach einer Operation wieder laufen – dank der Fürsorge des Teams. „Es war bewegend zu sehen, wie viel Herzblut dort in jedes einzelne Tier gesteckt wird“, so der Influencer.

Hilfe, die kaum jemand sieht

Obwohl Langers Video über das Tierheim zu seinen besten Produktionen zählt, erreichte es nicht die Reichweite, die es verdient hätte. „TikTok spielt Comedy besser aus als Tierschutz. Das ist bitter“, sagt er. Und doch meldeten sich einige seiner Follower – mit Bildern von Hunden, die sie selbst aus diesem Tierheim adoptiert hatten.

„Vielleicht verändert man mit so einem Beitrag nur eine Person. Aber wenn die sich entscheidet, einen Hund zu retten oder zu spenden, war es das wert“, sagt Langer.

Die Geschichte von Aleksandra und ihrem Tierheim ist mehr als ein Einzelfall. Sie ist ein Weckruf. Für uns alle.

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