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Kauknochen aus China
© privat / bild.de

Werwolf-Syndrom: Hundehalter wegen China-Knochen in Panik

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Eine rätselhafte Bedrohung für Haustiere erschüttert Hundehalter: Mysteriöse Anfälle häufen sich und der Verdacht richtet sich gegen Kauknochen aus China.

Wie aus heiterem Himmel beginnt für zwei Frauchen ein Albtraum, der ihre vierbeinigen Lieblinge an den Rand des Abgrunds bringt. Plötzliche Anfälle, unkontrolliertes Verhalten, Panikattacken und eine Odyssee durch Tierkliniken – alles deutet auf eine gemeinsame Ursache hin.

Claudia B. (54) aus Herne erlebt den Albtraum mit ihrer Hündin "Bonnie". Ein erster Anfall am 12. November: Bonnie schreit, jammert, dreht sich wild im Kreis. 20 Minuten später der nächste Anfall. Kliniken, Untersuchungen, Kosten von 2.500 Euro... und keine Antworten.

Der Verdacht: Gefährliche Kauknochen aus China

Nicht nur Bonnie ist betroffen. Ihr Geschwisterhund "Hunter" und der ungarische Jagdhund "Jasper" erleiden ähnliche Attacken. In nur wenigen Tagen häufen sich die Anfälle – wie von Geisterhand gesteuert.

Schau dir das an:

Ein Muster kristallisiert sich heraus: Alle Hundehalter hatten den gleichen Kauartikel aus China gekauft. In sozialen Medien kursieren Gerüchte, dass es sich bei den Anfällen um Vergiftungserscheinungen handelt aufgrund von giftigen Rückständen aus der Lederproduktion in den Kauknochen.

Expertenwarnungen und medizinische Ratlosigkeit

Ernährungsberater Joe Rahn warnt im Internet auf der Website der Tierheilpraktikervereinigung: „Augen auf beim Kauartikelkauf!" Doch Tierärztin Dr. Katharina Kessler von der Tierklinik Hofheim dämpft die Erwartungen. Die Faktenlage sei zu dünn für verlässliche Aussagen. Auch andere Ursachen kämen in Frage. 

Es ist eine Geschichte, die Hundehalter erschaudern lässt. Wie soll man vorgehen, um sein Tier zu schützen, solange das Rätsel um die Gründe für die Anfälle noch nicht geklärt ist? Und die bohrende Frage: Sind diese unschuldigen Tiere Opfer einer leise tickenden Zeitbombe?

Werwolf-Syndrom: Erste Produktrückrufe

In der Zwischenzeit wurden in einigen europäischen Ländern bereits erste Produkte zurückgerufen. In den Niederlanden besteht eine offizielle Warnung für einige Kauknochen der Marke "Barkoo". Diese sind auch in Deutschland erhältlich, u.a. bei Zooplus.de und Bitiba.de.

Erste Studien zum Werwolf-Syndrom angelaufen

Die renommierte Tierärztliche Hochschule in Hannover forscht derzeit gemeinsam mit Experten der LMU München mit Hochdruck nach den Ursachen des seit August gehäuft auftretenden sogenannten Werwolf-Syndroms. 

Bislang tappen aber auch die Forscherteams noch im Dunkeln. Die Recherchen dauern an. Wer die Experten unterstützen möchte, kann an einer Studie teilnehmen, die sich mit den Symptomen des Werwolf-Syndroms beschäftigt. Auch wenn die Wissenschaftler betonen, dass die neurologische Erkrankung nicht tödlich ist, bleibt die Sorge bei den Hundehaltern weiter bestehen.

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