Für den 29. November war eine Drückjagd auf Rotwild am Großsee nahe Peitz (Brandenburg) geplant. Martin P. (35), Hundeführer und erfahrener Jäger, hatte seine drei Deutschen Jagdterrier mitgebracht, um das Wild aufzuscheuchen. Doch was als Routine beginnt, endet in einem Alptraum.
Kurz nach dem Beginn der Jagd verharrt das GPS-Signal seiner Hunde mitten im Wald. Ein Warnsignal für den erfahrenen Jäger – aber nichts hätte ihn auf das vorbereitet, was dann geschieht!
Jagd auf Rotwild wird zum Albtraum
„Ich habe plötzlich das Geschrei gehört“, erzählt der 35-jährige Jäger. Er lässt alles stehen und liegen und läuft los, so schnell ihn seine Beine tragen. In Panik rennt er durch das unwegsame Gelände, denn er ist sich sicher, die Laute stammen von seinen Jagdhunden.
Als er sich ihnen auf etwa 50 Meter genähert hat, sieht er, was der Grund für ihre Schreie ist – ein junger Wolf hatte sich in seine Terrierhündin "Amsel" verbissen!
Verzweifelter Kampf ums Überleben
Es ist wie eine Szene aus einem Horrorfilm. Amsel liegt am Boden, während der Wolf sie festhält. Doch ihre beiden Terrierkollegen attackieren den Angreifer an, offenbar in einem Versuch, ihre Gefährtin zu retten. „Meine Hunde halten zusammen“, ist sich Martin P. sicher.
Doch erst als der Wolf den herannahenden Jäger bemerkt, lässt er von der Hündin ab und flüchtet über einen Schutzzaun gegen Wildschweine.
Mit der reglosen Amsel und seinen beiden anderen Hunden fährt der 35-Jährige umgehend zum Tierarzt. Dort kann er erst einmal aufatmen: Die Terrierhündin trug eine Schutzweste, die sie glücklicherweise vor schwereren Verletzungen bewahrte.
Schutzweste verhindert Schlimmeres
Dennoch erlitt Amsel mehrere Bisswunden am Kopf und schwere Prellungen im Bereich der Hinterläufe. „Die Weste hat ihr das Leben gerettet“, erklärt ihr Herrchen. Doch die Erlebnisse haben Spuren hinterlassen – sowohl bei Hund als auch bei Herrchen.
Für den Jäger steht nach dem Vorfall fest: In diesem Gebiet werden in dieser Gegend nicht mehr zum EInsatz kommen. „Die Wölfe haben gelernt, dass Hunde leichte Beute sind“, sagt er.
Tatsächlich ist dies nicht der erste Angriff in der Region. Bereits im vergangenen Jahr wurde hier ein Beagle von einem Wolf getötet. Der Brandenburger Jäger will künftig nur noch in größeren Gruppen an solchen Jagden teilnehmen – für mehr Sicherheit.