Wenn es nach einem Beagle oder Labrador geht, dann könnte man eigentlich rund um die Uhr füttern. Ist der eigene Vierbeiner dagegen sehr wählerisch, kann schon ein Mal am Tag füttern zu einer Geduldsprobe werden. Aber wie oft am Tag sollte ein Hund denn nun eigentlich Futter bekommen? Was ist richtig bzw. sinnvoll?
Martin Rütter, Deutschlands bekanntester Hundetrainer, hat klare Vorstellungen, wie oft Hunde gefüttert werden sollten. Dabei legt er nicht nur Wert auf die richtige Anzahl, sondern auch auf Konsequenz – und warnt vor häufigen Fehlern, die Hundebesitzer oft machen.
Hunde füttern: Wie oft am Tag?
Ein gesunder, erwachsener Hund kann problemlos einmal täglich gefüttert werden. Der Magen des Hundes ist dehnbar und dafür ausgelegt, größere Mengen auf einmal aufzunehmen.
Auf der Website von Martin Rütter wird empfohlen, Hunden maximal zweimal täglich Futter anzubieten. Warum? Viele Hunde profitieren davon, wenn die Portionen aufgeteilt werden, sei es wegen ihrer Verdauung oder um das Risiko von Magendrehungen zu verringern.
Besondere Fälle: Wann öfter gefüttert werden sollte
Es gibt Hunde, die mehr als zweimal täglich gefüttert werden sollten. Dazu gehören:
- Welpen: Sie brauchen mehrere kleine Mahlzeiten am Tag.
- Große Hunde: Rassen wie Doggen haben ein höheres Risiko für Magendrehungen und profitieren von kleineren, dafür häufigeren Mahlzeiten.
- Leistungshunde: Hunde, die viel körperlich aktiv sind, brauchen ebenfalls mehr als eine Mahlzeit pro Tag.
- Kleine oder empfindliche Hunde: Sehr kleine Rassen oder empfindliche Tiere sollten mindestens zweimal täglich Futter erhalten, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden.
- Trächtige oder säugende Hündinnen: Diese sollten ebenfalls häufiger gefüttert werden, um ihren erhöhten Energiebedarf zu decken.
Wie sollte man Hunde füttern?
Wichtig ist, dass das Futter angeboten und nach kurzer Zeit entfernt wird, wenn der Hund nicht frisst. Ein gesunder Hund wird nicht verhungern, wenn er die Möglichkeit bekommt, zweimal täglich zu fressen, ist die Devise von Rütter. So erspare man sich auch Probleme mit Mäkeleien.
Wird mit einem Hund trainiert, etwa an besonderen Baustellen, propagiert der Hundetrainer in seinen Sendungen zudem immer wieder, dass der Vierbeiner nur aus dem Futterbeutel etwas bekommt. In dem Fall gibt es gar keine festen Mahlzeiten, sondern die Tagesration in kleinen Mengen als "Futterbelohnungen" für die Mitarbeit beim Training.
Rütter warnt: Bei der Hundefütterung konsequent bleiben
Ein häufiges Problem sieht Rütter in der Inkonsequenz vieler Herrchen und Frauchen. „Menschen stellen Regeln auf, gehen dann aber zu lax mit ihnen um“, sagt er. Ein typisches Beispiel: An Weihnachten bekommt der Hund ausnahmsweise eine dritte Mahlzeit. Der Besitzer sieht das als Geschenk – der Hund hingegen versteht nicht, dass dies eine Ausnahme ist.
„Diese kleinen Ausnahmen können jahrelanges Training zunichtemachen“, warnt Rütter. Der Hund könnte beginnen, wieder nach Futter zu betteln, was mühsam abtrainiert wurde.
Den Hund füttern: Zu welchen Zeiten?
Ein weiterer Fehler: Hunde zur immer haargenau gleichen Uhrzeit zu füttern. Rütter empfiehlt, die Fütterungszeiten leicht zu variieren. Das verhindert, dass der Hund zu fixen Zeiten Futter erwartet und bei Verzögerungen unruhig wird.
Martin Rütter: Konsequenz ist der Schlüssel
Die wichtigste Botschaft von Rütter lautet: Konsequenz und Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des Hundes. Ob ein oder zwei Mahlzeiten – was zählt, ist eine klare Routine und das Vermeiden von Inkonsequenz. Damit wird nicht nur der Magen des Hundes geschont, sondern auch die Mensch-Hund-Beziehung gestärkt.