Die Tierheime und Tierschutzorganisationen der französischen Hauptstadt sind zutiefst besorgt. Grund dafür ist die alarmierende Situation hinsichtlich der Malinois-Hunde. Vierbeiner dieser Rasse wurden in Paris und Umgebung zuletzt bereits überdurchschnittlich oft ausgesetzt. Nun könnte der traurige Trend zu einem gigantischen Problem werden.
Der Grund: die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024. Der verstärkte Einsatz von Sicherheitshunden während der Wettkämpfe hat eine Vielzahl von Problemen mit sich gebracht.
Olympia 2024: Probleme durch unerfahrene Hundeführer
Der Sicherheitsplan für die Olympischen Spiele 2024 sah den Einsatz von 10.000 privaten Security-Kräften vor. Der französische Staat ermutigte Arbeitsuchende, diese Chance zur beruflichen Neuorientierung zu nutzen, und bot ihnen dafür sogar eine Prämie von 1.000 Euro an.
Auch die Region um die Seine-Metropole, die Île-de-France, machte solche verlockenden Angebote. Arbeitslosen winkten hier Prämien zwischen 200 und 2.000 Euro bei einer Weiterbildung in der Sicherheitsbranche.
Arnauld Lhomme von der Organisation „Action protection animale“ (APA) erklärte gegenüber der Zeitung Parisien, warum diese Vorgehensweise zu einem Anstieg der Aussetzungen von Malinois führen könnte: „Da Hundeführer etwas besser bezahlt werden als andere Sicherheitskräfte, haben sich viele einen Hund zugelegt und werden ihn nach den Spielen wieder loswerden wollen. Das wird eine Katastrophe!“
Tierschützer warnten bereits vorab
Bereits im November 2023 hatte die Brigitte-Bardot-Stiftung die Alarmglocken geläutet und einen Brief an den französischen Innenminister Gérald Darmanin in der Angelegenheit geschrieben. Doch das Schicksal der Malinois-Hunde, die immer wieder Opfer von Aussetzungen oder Misshandlungen werden, schien niemanden zu interessieren.
Laut der SACPA, der Hauptorganisation für Tierheime in Frankreich, sind 19 % der Hunde, die in den Tierheimen der Île-de-France landen und nie abgeholt werden, Schäferhunde – darunter auch viele Malinois. Diese Zahl könnte in den kommenden Monaten leider weiter steigen.
