Das medizinische Fachmagazin „European Journal of Case Reports in Internal Medicine“ hat nun einen Fall veröffentlicht, der sich im vergangenen Jahr in Bremen zugetragen hat. Ein 63 Jahre alter Mann wurde mit grippeähnlichen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert. Doch trotz einer sofortigen Behandlung verschlechterte sich sein Zustand zusehends.
Schwerwiegender Krankheitsverlauf
Binnen weniger Tage kamen geschwollene Gliedmaßen, Blutergüsse am ganzen Körper, eine Lungenenzündung und hohes Fieber dazu. Schließlich verstarb der Mann. Auslöser dieser tödlichen Erkrankung waren Bakterien des Typs Capnocytophaga canimorsus, mit denen sich der 63-Jährige infiziert hatte, als ihn sein Hund ableckte.
Katzen und Hunde können Träger sein
Das Bakterium Capnocytophaga canimorsus ist vor allem im Maul von Hunden zu finden, aber auch Katzen sind Träger. Allerdings ist es für die beiden Tierarten vollkommen unschädlich. Bislang sind zudem nur Fälle bekannt, bei denen der Erreger durch einen Biss oder Kratzer auf den Menschen übertragen wurde. Ein Ablecken galt bislang als eher unproblematisch; dies muss wohl aber revidiert werden, denn für das vergangene Jahr ist auch für die USA ein vergleichbarer Fall belegt. Hier blieb der Mensch zwar am Leben, ihm mussten aber Hände und Beine amputiert werden.
Grundsätzlich ist das Bakterium hauptsächlich für immungeschwächte, ältere und kranke Personen sowie Alkoholiker gefährlich. Da der Bremer Patient nicht zur Risikogruppe gehörte, ist sein Fall umso dramatischer.
Bei Symptomen schnell zum Arzt
Ärzte empfehlen daher dringend, sich bei einem Mediziner zu melden, wenn nach dem Ablecken für die Jahreszeit unübliche grippeähnliche Symptome auftauchen. Hier ist eine schnelle Gabe speziell abgestimmter Antibiotika dringend nötig.