Beim gemeinsamen Spaziergang ist die Sache glasklar. Hier sind Herrchen und Frauchen in der Pflicht, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner korrekt zu entsorgen. Sprich: In einem Kotbeutel aufsammeln und dann ab damit in einen öffentlichen Abfallbehälter.
Zuhause aber nutzen viele Halter die Toilette und spülen die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners einfach weg. Exkrement ist schließlich Exkrement – oder nicht? Tatsächlich ist das in einigen Ländern sogar streng verboten!
Hundekot ins WC: Hier ist es streng verboten!
In England beispielsweise darf kein Hunde- oder Katzenkot ins (Menschen-)Klo geworfen und hinuntergespült werden. TikToker und Tierarzt „Ben the Vet“ hat diese Info am 10. Oktober per Video verbreitet. Er war auf einen entsprechenden Hinweis auf der Website eines englischen Wasserversorgers gestoßen.
Laut Anglian Water können sich in den Tierexkrementen Spulwürmer (Toxocara) bzw. deren Eier befinden. Und auch wir Menschen können uns mit Toxokarose infizieren, wenn wir die Wurmeier oral aufnehmen. Etwa weil, wie in England nach wie vor üblich, Klärschlamm als Dünger verwendet wird.
Bahn frei in der Schweiz
Ganz anders ist die Situation beispielsweise in der Schweiz. Hier dürfen die Hinterlassenschaften hinuntergespült werden, ein Gesundheitsrisiko besteht nicht.
„Klärschlamm, der etwa die erwähnten Wurmeier enthalten kann, wird in der Schweiz verbrannt und nicht etwa als Dünger auf Feldern ausgetragen“, erklärt Tobias Nussbaum, Mediensprecher von Entsorgung + Recycling Zürich ERZ, im Gespräch mit 20min.ch.
Dennoch ist diese Vorgehensweise weder ökologisch noch wirtschaftlich eine gute Idee. Schließlich muss das für die Spülung genutzte Trinkwasser aufwendig in der Kläranlage gereinigt werden, so Mayra Viejo, Mediensprecherin vom Stadtwerk Winterthur.
Deutschland: Hundekot in die Toilette – ja oder nein?
In Deutschland ist die Sachlage ähnlich wie in der Schweiz. Auch bei uns darf Hundekot theoretisch in die Toilette geworfen werden. Jedenfalls solange sie sich nicht in einem Hundekotbeutel befindet. Laut der Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigung (SER) ist beispielsweise die Entsorgung über die Toilette genau richtig – und der Restmülltonne, die sonst immer angeraten wird, vorzuziehen.
Bei uns in Deutschland wird knapp die Hälfte des anfallenden Klärschlamms verbrannt. Allerdings wird der Rest nach der Kompostierung nach wie vor als Dünger in der Landwirtschaft verwendet. Insofern sollten Hundehalter besser freiwillig aus hygienischen Gründen den Hundekot in den Restmüll tun – der wird hierzulande immer verbrannt.
Übrigens: Ganz schlecht ist die Art der Entsorgung, die jemand 2019 in Zwickau versucht hat. Damals hat ein Unbekannter Hundekot in Massen auf einem Rastplatz in die Toilette geworfen ...