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Wels frisst Hund
© Midjourney / mit künstlicher Intelligenz generiert

Wels frisst Hund: Video echt oder Fake-News?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht am aktualisiert

Diese Nachricht sorgt für Unruhe bei den Haltern kleiner Hunde: Wieder einmal soll ein Wels einen Dackel erwischt haben. Sind Gassigänge an Seen und Flüssen ab sofort tabu? Was ist dran an diesen Horror-Meldungen?

 

Der Wels, auch Waller genannt, ist ein räuberischer Süßwasserfisch, der beachtliche Ausmaße erreichen kann. Laut Anglerlatein sogar bis zu 5 Meter Länge und 300-400 Kilo Gewicht! Tatsächlich werden Welse mit nachweislich 2,30 Meter Länge gefangen. Kein Wunder, dass die Fische mit ihrem riesigen Maul und den langen Tasthaaren die Phantasie anregen wie kaum ein anderes Wassertier.

Video: Wels schnappt sich einen Hund?

Regelmäßig gibt es Nachrichten darüber, dass wieder einmal ein gieriger Wels sich einen unvorsichtigen kleinen Hund geschnappt und mit einem Happs verschlungen hat. Interessanterweise trifft es offenbar besonders gerne Dackel. Aber auch Schwäne oder kleine Kinder sollen zu seinen Opfern gehören.

David Ritterbusch, Biologe am Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow gibt Entwarnung. Zwar könnte es sein, dass

„ein besonders großer Wels in einer Ausnahmesituation auch schon mal einen ganz, ganz kleinen Dackel verschlingt.“

Aber Menschen würden definitiv nicht auf dem Speiseplan stehen. Der Waller bevorzugt Fische und Krebse, weshalb Ritterbusch auch Hundehalter beruhigt:

„Sie müssen sich auch keine Sorgen um ihre Hunde machen.“

Wels frisst Hund: Es ist ein Gerücht

Laut Thomas Klefoth, Fischereiwissenschaftler des Anglerverbands Niedersachsen, ist der Großteil der Welse in den deutschen Gewässern rund 80 Zentimeter groß. Und auch die imposanten Zahnreihen würden keine ernsthaften Verletzungen zufügen.

Tatsächlich handelt es sich bei den ganzen gruseligen Geschichten um jede Menge Anglerlatein, wie Rolf Libertin, Vizepräsident des Landesfischereiverbands Bremen, gesteht. Geschichten über verschluckte Dackel seien nämlich eine perfekte Abschreckung, wenn Angler nervige Hundehalter verscheuchen wollen. Und die entsetzte Reaktion auf den Hinweis sei einfach unbezahlbar.

Insofern: Wer einen Hund hat, der gerne schwimmt, braucht keine Angst vor großen Fischen zu haben.
 

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