Der britischer Verhaltensforscher Ralph Ryback der Universität Lancashire hat in der englischen Fachzeitschrift Psychology Today eine Studie zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden veröffentlicht. Das erstaunliche Ergebnis: Die Trauer um einen Hund kann so schmerzhaft sein, wenn nicht sogar noch schlimmer, wie die Trauer um einen geliebten Menschen.
Die Mensch-Hund-Beziehung ist anders als die Mensch-Mensch-Beziehung
Die Gründe dafür sind aufschlussreich und auf die Besonderheit der Beziehung Mensch-Hund zurückzuführen. Beim täglichen Umgang mit unseren Angehörigen, Bekannten, Arbeitskollegen und Freunden erwachen in uns mal angenehme, mal unangenehme Gefühle, selbst gegenüber der uns liebsten Menschen. Und das ist auch ganz normal so.
Dazu hat jeder von uns ein mehr oder weniger ausgeprägtes Ego. Wir alle haben hin und wieder Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche politische Auffassungen und religiöse Überzeugungen, Stress oder finanzielle Probleme. Das führt zwangläufig zu Konflikten, gespannten Situationen und Distanzen, selbst zwischen Menschen, die sich eigentlich ganz gut verstehen.
Bedingungslose Liebe
Zwischen Hund und Herrchen oder Frauchen dagegen gibt es keine Konflikte und Distanzen dieser Art. Der Hund ist vom Menschen abhängig und auf ihn angewiesen. Er ist ihm ausgeliefert wie ein Kind, eine kleine Schwester oder ein kleiner Bruder und bringt ihm bedingungslose Liebe entgegen. Er ist der beste Freund des Menschen und sein treuester Begleiter.
Und vor allem zu einem treuen Gefährten, der uns immer und jederzeit bedingungslos so liebt und akzeptiert, wie wir sind, und mit uns durch Dick und Dünn geht. So viel Liebe und Toleranz bringt uns kein Mensch entgegen. Kein Wunder also, dass uns der Verlust eines Hundes so hart trifft und die Trauer um einen verstorbenen Vierbeiner so schwer zu verkraften ist.