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Ginsterkatze

Ginsterkatze als Haustier 

© YuriyKot/Shutterstock

Darf man Ginsterkatzen in Deutschland als Haustier halten?

von Leonie Brinkmann

Am veröffentlicht

Ginsterkatzen sind exotische Tiere mit Wildinstinkt. Doch darf man sie in Deutschland als Haustier halten? Hier erfährst du, was rechtlich erlaubt ist.

Die Ginsterkatze ist ein faszinierendes Tier, das durch seine exotische Natur und sein auffälliges Aussehen zunehmend Interesse weckt. Sie gehört zur Familie der Schleichkatzen und besticht durch ihre schlanke Gestalt und ihr geflecktes Fell. 

Wer eine solche Schönheit zu Hause halten möchte, sollte sich vorher gut informieren. Denn die Haltung als Haustier stellt einige spezifische Anforderungen und rechtliche Herausforderungen dar.

Was sind Ginsterkatzen?

Ginsterkatzen sind kleine bis mittelgroße Tiere, die vor allem in Afrika beheimatet sind. Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich jedoch auch über den Mittelmeerraum und bis nach Asien. Diese nachtaktiven Jäger haben einen gut ausgeprägten Jagdinstinkt und ernähren sich von kleinen Säugetieren, Insekten und manchmal Früchten.

Charakteristisch für Ginsterkatzen sind ihr langer Körper, die kräftigen Beine und der buschige Schwanz. Ihre Erscheinung erinnert an eine Mischung aus Katze und Wiesel, obwohl sie mit beiden nicht näher verwandt sind. In freier Wildbahn leben diese Tiere hauptsächlich alleine, was bei ihrer Haltung berücksichtigt werden muss.

Ginsterkatze als Haustier
Ginsterkatze: Alles Wissenswerte zur Genetta / Traxparent Wildlife/Shutterstock

Als nachtaktive Jäger sind Ginsterkatzen während der Dämmerung und Nacht am aktivsten. Sie besitzen ein hervorragendes Gehör und scharfe Krallen, die ihnen helfen, schnell und effizient Beute zu fangen. Interessierte sollten die nächtlichen Aktivitäten berücksichtigen und sicherstellen, dass genügend Raum zum Ausleben des natürlichen Jagdverhaltens vorhanden ist.

Ginsterkatze als Haustier: Gesetzliche Regelung in Deutschland

​Die Haltung einer Ginsterkatze (Genetta genetta) als Haustier in Deutschland ist rechtlich nicht grundsätzlich verboten, unterliegt jedoch strengen Auflagen. Da Ginsterkatzen als Wildtiere gelten, ist ihre private Haltung nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Diese Genehmigung setzt voraus, dass der Halter die artgerechte Unterbringung und Versorgung des Tieres sicherstellen kann, was in der Regel umfangreiche Kenntnisse und spezielle Einrichtungen erfordert. ​

Zudem ist zu beachten, dass die Haltung von Wildtieren wie der Ginsterkatze in einigen Bundesländern durch spezifische Regelungen weiter eingeschränkt oder sogar untersagt sein kann. Daher ist es unerlässlich, sich vor der Anschaffung bei den zuständigen Behörden über die geltenden Bestimmungen zu informieren.

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Haltung von Ginsterkatzen: Aus tierschutzethischer Sicht problematisch

Die Haltung von Ginsterkatzen als Haustiere ist aus tierschutzethischer Sicht problematisch. Als Wildtiere verfügen sie über komplexe Verhaltensweisen, einen hohen Bewegungsdrang und spezifische Ansprüche an ihre Umgebung, die in privater Haltung kaum erfüllbar sind. Oft werden sie in zu kleinen Käfigen gehalten, ohne ausreichende Rückzugs- und Klettermöglichkeiten. Ihre nächtliche Aktivität, Territorialität und ihr ausgeprägter Geruchssinn führen häufig zu Stress – sowohl für das Tier als auch für die Halter. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Verhaltensstörungen, da die Tiere sich nicht an das Leben mit Menschen anpassen können wie etwa Hunde oder Hauskatzen.

Ein weiteres Problem ist die Herkunft vieler Ginsterkatzen: Nicht selten gelangen sie über fragwürdige oder illegale Kanäle in den Heimtierhandel. Selbst bei legaler Nachzucht bleibt die Frage, ob die Haltung dieser Wildtiere moralisch vertretbar ist. Der Trend zur Exotenhaltung kann zudem die Nachfrage nach Wildfängen steigern und damit zum Artenverlust beitragen. Aus Sicht des Tier- und Artenschutzes sollte die Haltung von Ginsterkatzen daher kritisch hinterfragt und weitgehend unterbunden werden – Wildtiere gehören in ihre natürlichen Lebensräume, nicht in Wohnzimmer oder Käfige.

Anforderungen an die Haltung 

Wer dennoch eine Ginsterkatze als Haustier halten will, muss neben den gesetzlichen Regelungen zahlreiche Anforderungen erfüllen, um dem Tierwohl annähernd gerecht zu werden. Die Haltung von Ginsterkatzen erfordert spezielle Voraussetzungen, die weit über das übliche Maß der Haustierhaltung hinausgehen. Zunächst ist ein großzügiges, strukturiertes Gehege notwendig – idealerweise mit mehreren Ebenen, Klettermöglichkeiten, Verstecken und einer Rückzugsmöglichkeit, die den Tieren Sicherheit bietet. Das Gehege sollte sowohl drinnen als auch draußen zugänglich sein, gut gesichert und auf die nachtaktive Lebensweise der Tiere abgestimmt. Eine Haltung in der Wohnung ohne spezielles Gehege ist nicht artgerecht und führt meist zu Verhaltensproblemen.

Zusätzlich sind fundierte Kenntnisse über das natürliche Verhalten, die Ernährung und die Gesundheitsvorsorge unerlässlich. Die Tiere benötigen eine abwechslungsreiche, proteinreiche Kost, die ihrer omnivoren Ernährungsweise entspricht (z. B. Insekten, Fleisch, Eier, Früchte). Regelmäßige tierärztliche Betreuung durch Fachleute für Exoten ist ebenso wichtig. Rechtlich gesehen kann die Haltung je nach Land oder Bundesland meldepflichtig oder sogar genehmigungspflichtig sein. Wer Ginsterkatzen halten möchte, sollte daher nicht nur über geeignete Räumlichkeiten und Fachwissen verfügen, sondern auch bereit sein, hohe zeitliche, finanzielle und rechtliche Anforderungen zu erfüllen.

Tierparks und alternative Haltungsoptionen

Für viele Interessierte könnte auch die Idee spannend sein, Ginsterkatzen in einem professionellen Umfeld zu erleben. Viele Tierparks bieten Einblicke in die Welt dieser faszinierenden Geschöpfe und tragen durch gezielte Programme zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Dabei wird oft auch die Möglichkeit geboten, Patenschaften zu übernehmen oder an Aufklärungsprogrammen teilzunehmen.

Manche Menschen entscheiden sich sogar, in Kooperation mit solchen Einrichtungen tätig zu werden, um wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln. Diese bringen nicht nur Freude, sondern sensibilisieren auch für den korrekten Umgang mit exotischen Tieren. Das Erlebnis, solch interessante Tiere aus nächster Nähe in ihrem simulierten natürlichen Lebensraum zu beobachten, bleibt unvergesslich und inspiriert neue Ideen zur geeigneten Haltungsmethoden.

Vorteile von Tierparkhaltung

Die Tierparkhaltung bietet zahlreiche Vorteile, die besonders für Tierfreunde interessant sind. Hierzu zählt primär die Möglichkeit, tiefergehende Kenntnisse über das natürliche Verhalten und die ökologischen Bedürfnisse von Ginsterkatzen zu erlangen. Besonders im Rahmen von Führungen und Workshops lässt sich viel lernen. Zudem unterstützt man die Arterhaltung durch gezielte Zuchtmaßnahmen.

Ein weiterer positiver Aspekt liegt in der Gemeinnützigkeit vieler Parks, die sich vollständig dem Erhalt bedrohter Arten widmen. Für jemanden, der seine Leidenschaft für Tierpflege mit sozialem Engagement verbinden möchte, stellen sie somit eine perfekte Plattform dar.

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