Würde ihre Zunge nicht so niedlich aus ihrem Maul hängen - sie hätte der Katze Lil Bub womöglich einen Großteil ihrer Follower gekostet. Doch weil sie eben so schön aus ihrer Schnauze baumelte und Lil Bub mit ihren großen grünen Augen und ihren zusätzlichen Zehen eben überhaupt so putzig aussah, hatte sie es zum Internetstar gebracht. Ein flauschiges Phänomen, das von Berliner Forschern genauer unter die Lupe genommen wurde.
Zwei Mutationen machen das Kätzchen zum Star
Wie es in einer Mitteilung der Forschungseinrichtungen hieß, hatten Wissenschaftler des Berliner Max-Delbrück-Centrums, des Berliner Max-Planck-Instituts und der Universität Pennsylvania gemeinsam die Gene von Kätzchen Lil Bub untersucht und eine spannende Entdeckung gemacht: Es sind zwei Gendefekte, die dem Instagram-Star sein ungewöhnliches Aussehen vermeiden. Einer davon habe Lil Bub eine zusätzliche Zehe an jeder ihrer Pfoten beschert. So war die Katzendame, statt wie alle anderen Katzen auf 18 Zehen, auf 22 unterwegs.
Herrchen Mike findet Lil Bub 2011 in einem Schuppen
Die zweite Mutation im Erbgut des Stubentigers hat die Knochenerkrankung Osteopetrose ausgelöst, die für seine geringe Größe und die kurze Schnauze verantwortlich ist. Auf der Website des berühmten Kätzchens heißt es, Bub war bislang die einzige Katze, an der die Knochenkrankheit überhaupt diagnostiziert wurde. Doch trotz der Steine in ihrem Weg führte Lil Bub ein ausgefülltes Katzenleben. Nachdem sie 2011 von ihrem Herrchen Mike Bridavsky in einem Schuppen in Indiana (USA) gefunden wurde, erlangte sie von Jahr zu Jahr mehr Bekanntheit im Netz und lernte, mit ihren körperlichen Besonderheiten zu leben. Sie gewann über 3 Millionen Facebook-Fans, 2 Millionen Abonnenten auf Instagram für sich und produzierte regelmäßig Videos für ihren YouTube-Kanal. Im Dezember 2019 verstarb die Katze nach nur acht Jahren Katzenleben an einer schweren Knochenentzündung.
Durchaus ein ernster Hintergrund
Doch die Forscher in Berlin verfolgten mit ihrer Untersuchung von Bubs Erbgut durchaus ein ernstes Ziel. Wie Daniel Ibrahim vom Max-Planck-Institut in der Mitteilung sagt, könnte die Identifizierung der Mutationen im Erbgut des Kätzchens helfen, die seltenen Krankheiten auch beim Menschen besser zu verstehen. Ein Kätzchen im Dienste der Wissenschaft.