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Polizei an Wohnungstür

Eine Minderjährige öffnet die Tür und sofort wird den Hamburger Tierschützern das Grauen klar

von Leonie Brinkmann

Am veröffentlicht am aktualisiert

Es ist eine eBay-Anzeige, die die Tierschützer stutzig macht. Sie gehen ihrem Verdacht nach und werden aufs Bitterste bestätigt.

Der bundesweite Tierretter Stefan Klippstein ist wieder im Einsatz und macht mit dem Hamburger Tierschutzverein einen erschütternden Fund.

Bei eBay entdecken die Tierschützer eine Anzeige für den Verkauf von Labrador-Welpen. Als sie sich als vermeintliche Kaufinteressenten vor Ort begeben, werden ihre Vermutungen bestätigt, dass hier illegal mit Welpen gehandelt wird. Doch es kommt noch schlimmer.

Die Welpenschmuggler haben wieder zugeschlagen

Eine junge Frau öffnet den Tierschützern die Tür und präsentiert ihnen einen recht verwahrlosten Welpen, der unter starkem Flohbefall leidet und immer wieder röchelt. 800 Euro möchte sie für das etwa 12 Wochen alte Tier haben.

Ein Alter, in dem Welpen noch lange nicht von ihrer Mutter getrennt sein dürften. Zum Verbleib der Hundemutter macht die Verkäuferin jedoch äußerst widersprüchliche Aussagen, sodass sich die Tierschützer schnell zu Erkennen geben und die Polizei verständigen.

Hunde auf eBay kaufen: ja oder nein?

Wie sich herausstellt, ist die Verkäuferin nicht nur minderjährig, sondern gehört auch einem Ring illegaler Welpenschmuggler an, der regelmäßig Welpen aus Polen mit gefälschten Papieren bekommt und in Deutschland teuer verkauft.

In Polen verramscht und in Deutschland teuer verkauft

Im Zuge der Ermittlungen durchsuchen die Tierschützer mit der Polizei noch zwei weitere Wohnungen und finden noch einen Labrador-Welpen. Auch wenn es den Tieren den Umständen entsprechend gut geht, ist Nicole Hartmann vom Hamburger Tierschutzverein erschüttert:

„Dieser Fall zeigt, wie einfach und lukrativ Welpen nach Deutschland geschafft werden und hier bis zum Verkauf verwahrlosen – ohne jegliche Skrupel und oft ohne langfristige rechtliche Konsequenzen.“

Wie immer leiden die Tiere am meisten. Sie werden zu früh von ihrer Mutter getrennt, erfahren keine angemessene Sozialisierung und sind gesundheitlich extrem geschwächt:

„Oft sterben die Tiere schon in Polen, weil sie völlig unterversorgt sind, weitere auf dem Weg nach Deutschland oder direkt nach dem Verkauf.“

Mit einer klaren Warnung wendet sich die Tierschützerin an alle, die überlegen, einen Welpen zu adoptieren:

„Jeder in Hamburg lebende Mensch, der so einen Welpen kauft, gibt den Auftrag für das Elend in Polen.“
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