Die RTL-Show „Top Dog Germany – Der beste Hund Deutschlands“ gehört derzeit zu den besonders beliebten Sendungen im deutschen TV. Millionen Zuschauer waren zuletzt dabei, um mitzuerleben, wie Hunde gemeinsam mit ihrem Halter einen kniffeligen Hindernisparcours bewältigen. Doch dabei gar es nicht nur schöne Bilder.
VOX-Hundeprofi Martin Rütter hat sogar eine ganz klare Meinung zu den gezeigten Bildern. Er findet dabei die Grundidee der Sendung durchaus gut und auch den Agility-Parcours absolut schaffbar; allerdings sieht er ein großes Manko. Seiner Meinung sei der Fehler gemacht worden, dass sich vonseiten des Senders „ganz offensichtlich niemand mit Hunden auskennt“.
Rütter bemängelt Inkompetenz vieler Hundehalter
Insofern sind zwar einige sehr gute, perfekt eingespielte Mensch-Hund-Teams zu sehen gewesen, doch die Mehrzahl der Hunde sei oftmals „sehr schnell überfordert“ gewesen, denn „die Hunde können halt sehr wenig“. Auch die Halter hätten vielfach „wenig Ahnung von Hunden und so wenig Einschätzungsgabe“, weshalb einige Auftritte nicht gerade ein Augenschmaus waren.
Stattdessen wurden sichtlich verwirrte und unsichere Tiere lautstark angeschrien und absolut missverständliche Signale gegeben. Zwar sei dies alles noch „keine aktive Tierquälerei“, aber Rütter hätte „bei jedem zweiten Hund gesagt: Sorry, der Hund ist zu gestresst.“ Der Sender hatte zunächst Rütter als Jury-Mitglied haben wollen, doch dieser lehnte bereits im Vorfeld ab.
Noch viel kritischer sieht Hundetrainer Rütter übrigens dagegen den Hunde-Leistungssport. „Die Menschen verwechseln da Militarismus mit Hundeerziehung“, lautet das vernichtende Urteil des Tierpsychologen. Da viele Halter sich hier besonders über die Leistung des eigenen Vierbeiners definieren, werde Druck gemacht „bis zum Abwinken“ – bei häufig mangelnder Kompetenz. Rütter würde sich Hundetrainer wünschen, bei dem mehr auf die Individualität des einzelnen geachtet wird.