Es ist eine Szene, die zu Tränen rührt: Ein schwerkranker Mann liegt im Krankenhausbett der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seine Augen sind müde vom Überlebenskampf, aber sie leuchten auf, als er seinen besten Freund sieht. Husky Felix (15) liegt neben ihm, Kopf an Kopf, die Pfote ruht auf der Bettdecke.
Marc H. (57) streichelt sanft das Fell seines Hundes. „Er hat mich angeschaut, als wollte er sagen: Alles wird gut“, erinnert sich der Journalist im Gespräch mit bild.de. Doch er ahnt nicht, dass dieser Moment ein Abschied für immer ist. Über seinen Kopf hinweg wurde ein Todesurteil gefällt!
Nachbarin schiebt den Hund ins Tierheim ab
Die Vorgeschichte ist dramatisch: Tage zuvor bricht Marc bei einem Besuch seiner Mutter zusammen. Herzinfarkt, Lungenentzündung, künstliches Koma. Er schwebt in Lebensgefahr. In seiner Not vertraut er Felix einer Nachbarin an.
Doch statt sich um den Husky zu kümmern, trifft die eiskalt eine grausame Entscheidung. Sie schiebt den bereits 15 Jahre alten Hund einfach ins Tierheim ab.
Ein Wiedersehen mit schrecklichen Folgen
Als Marc aus dem Koma erwacht, ist er außer sich. Er will seinen Hund sehen. Das Veterinäramt bringt Felix tatsächlich ans Krankenbett. Der Hund wirkt auf Marc lebendig, er frisst und erkennt sein Herrchen.
Doch dann rücken die Beamten mit ihrem Anliegen heraus. Der Husky soll schnellstmöglich eingeschläfert werden, denn er hat einen Tumor im Bauch. Ein Weiterleben ist für den Hunde-Senior nach Ansicht der Beamten nicht zumutbar!
Marc H., obwohl geschwächt, widerspricht mit aller Kraft: „Ich werde dem niemals zustimmen.“ Er weiß von dem Tumor bereits seit einem Jahr, Tierärzte rieten ihm, dem alten Hund noch eine schöne Zeit zu machen, solange er keine Schmerzen zeigt. Marc glaubt, er habe mit seinem Veto das Schlimmste verhindert, als die Beamten mit Felix das Zimmer verlassen.

Eingeschläfert ohne Wissen des Halters
Was dann geschieht, lässt ihn fassungslos zurück. Drei Tage lang versucht der kranke Mann verzweifelt, das Tierheim zu erreichen. Er will wissen, wie es Felix geht. Keine Antwort. Am 12. Dezember dann der Schock per Anwaltspost: „Ihr Hund wurde unmittelbar nach dem MHH-Besuch euthanasiert.“
Die Stadt Hannover hat Fakten geschaffen. Heimlich. Ohne das "Okay" des Herrchens. Ein Sprecher der Stadt verteidigt das Vorgehen: Zum Schutz des Tieres dürfe die Behörde auch ohne Einwilligung des Halters handeln, um „erhebliche Schmerzen“ zu verhindern.
Für Marc H. ist eine Welt zusammen zusammengebrochen. Er steht kurz vor einer schweren Herz-OP und muss nun verkraften, dass sein Seelenhund tot ist. „Mein Glaube an die deutsche Demokratie ist hin“, sagt er unter Tränen. „Ich bin zerstört.“ Jetzt will er die Stadt verklagen – doch Felix bringt das nicht zurück.