Als Pflegekraft Tegan Strickland das erste Mal zu ihrer neuen Patientin fährt, weiß sie, dass sie es mit einem „sehr fetten Hund“ zu tun haben würde. Die Tochter der dementen Dame hatte dies bereits beiläufig am Telefon erwähnt.
Sie stellte sich auf einen etwas rundlichen Dackel ein. Vielleicht zehn, zwölf Kilogramm. Ein bisschen zu viel auf den Rippen, aber nichts Dramatisches. Als sie die Tür öffnet und Daisy zum ersten Mal sieht, stockt ihr der Atem.
Der Dackel, der kein Dackel mehr war
Was sie sieht, übertrifft einfach alles: Vor ihr liegt keine Dackeldame. Vor ihr liegt eine Masse! Ein gesunder Dackel wiegt zwischen vier und neun Kilogramm. Daisy wog an dem Tag fast das Dreifache des maximalen Normalgewichts – 25 Kilo! Es war, als hätte man drei Dackel aufeinandergestapelt.
„Ich war fassungslos. Worte können nicht beschreiben, wie schockierend der Anblick war“, erzählt Strickland dem US-Magazin PEOPLE. Der Grund: Daisys Frauchen ist an Demenz erkrankt und fütterte die Hündin ständig, weil sie sich nicht mehr erinnern konnte, dass sie das Tier bereits überversorgt hatte. Und die Familie der alten Dame war machtlos.
Mutige Entscheidung rettet Daisy
Schließlich fasst sich Tegan ein Herz und spricht mit der Familie über die Möglichkeit, Daisy offiziell zu übernehmen. „Für die Familie war es eine Erleichterung. Sie wussten, dass ich mich um die Gesundheit der Hündin kümmern kann“, so die Pflegerin.
Gesagt – getan! Nach der Adoption ging es für Daisy sofort zum Tierarzt: Diätfutter, ein kontrollierter Ernährungsplan und medizinische Untersuchungen standen an. Zu Beginn war Daisys Leben noch extrem eingeschränkt. „Wir mussten sie zum Pinkeln tragen und danach wieder zurücksetzen. Sie lag die meiste Zeit in einer Ecke“, erinnert sich Strickland.
Viele gesundheitliche Baustellen
Neben Übergewicht litt Daisy an einer Schilddrüsenunterfunktion, hatte Gallenprobleme und schlechte Zähnen – doch die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Schon nach einigen Monaten zeigte die Waage weniger Kilos, und Daisy begann sich wieder freiwillig zu bewegen!
TikTok macht Daisy berühmt
Um die Kosten der aufwendigen medizinischen Versorgung zu decken, startete Strickland den TikTok-Kanal „day_by_daisy“. Hier teilt sie regelmäßig Videos vom Alltag der Hündin.
Die Reaktionen sind überwältigend: Hunderte von Followern verfolgen Daisys Fortschritte, während Strickland gleichzeitig über Demenz aufklärt und zeigt, wie stark die Krankheit auch das Umfeld beeinflussen kann.
Ein neues Leben beginnt
Mittlerweile ist Daisy deutlich fitter. Inzwischen darf sie sogar schon kleine Ausflüge in den Park machen, lernt das Herumlaufen wieder und spielt begeistert mit Stricklands drei Corgis.
„Sie gräbt sich ein Plätzchen in der Sonne, entdeckt neue Dinge und genießt das Draußensein. Sie hat wirklich ein ganz neues Leben“, schwärmt Daisys Retterin.