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Hund einer Halterin ist entlaufen
© mgequivalents / Shutterstock (Symbolbild)

Neue Gebühren-Falle: Tausende Tierhalter betroffen – und die meisten wissen es nicht mal!

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

20 Jahre lang wurde nicht daran gerüttelt, jetzt wird in dieser deutschen Metropole aus einem Moment der Unachtsamkeit eine teure Lektion.

Das Gartentor steht einen Spalt offen, ein lautes Geräusch, ein neugieriger Hund – und schon ist der Albtraum vieler Tierhalter Realität: Der geliebte Vierbeiner ist auf und davon und verschwindet spurlos.

In Berlin hat so ein Schreckmoment bald nicht nur emotionale, sondern auch finanzielle Folgen. Wer sein ausgebüxtes Tier wiedersehen will, muss künftig tief in die Tasche greifen. Mindestens 220 Euro werden fällig, wenn Bello oder Mieze von der amtlichen Tiersammelstelle eingefangen wird.

Gebühren steigen drastisch

Zwei Jahrzehnte lang blieben die Preise stabil – nun folgt der große Sprung. Für den Transport eines entlaufenen Hundes werden künftig 150 Euro berechnet, egal ob der Fundort zwei Straßen oder zwei Stadtteile entfernt liegt.

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Hinzu kommen 30 Euro pro Tag Unterbringung, 20 Euro Aufnahmegebühr, 20 Euro Entlassungspauschale – und eventuelle Zusatzkosten für Impfungen oder Tierarzt. So kommt schnell eine Summe zusammen, die manchen Tierfreund empfindlich treffen dürfte.

Halter fühlen sich im Stich gelassen

Frauchen Teresa G. (51) findet im Gespräch mit bild.de deutliche Worte: „Hunde kosten ohnehin schon viel – Futter, Steuer, Tierarzt, Impfungen, Versicherungen. Jetzt auch noch diese Gebühren? Das ist zu hoch!“

Anders sieht es Michael K. (66), Unternehmensberater und Hundehalter aus dem Berliner Stadtteil Lichterfelde: „Wer seinen Hund verliert, muss Verantwortung übernehmen. 150 Euro Transportkosten finde ich noch angemessen.“

Nur jedes vierte Tier ist gechippt

Erschwerend kommt hinzu: Nur jedes vierte Haustier ist überhaupt mit einem Mikrochip registriert. Das bedeutet: In vielen Fällen muss die Tiersammelstelle erst aufwendig nach Herrchen oder Frauchen suchen – während das Tier täglich weiter Kosten verursacht.

Nach fünf Tagen darf es übrigens sogar an neue Halter vermittelt werden. Und: Selbst wenn das Frauchen sich danach meldet, droht eine Nachzahlung und bürokratischer Aufwand.

Zukunftsangst im Tierheim

Hinter den Kulissen geht es um Millionen: Der Vertrag zwischen Berlin und dem örtlichen Tierschutzverein läuft bald aus. Bisher flossen jährlich rund drei Millionen Euro, zu wenig, sagen Verantwortliche.

Schon jetzt sind 70 Prozent der Tiere sogenannte „Behördentiere“, also solche, die von Polizei oder Ordnungsämtern gebracht werden.

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