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Savannah-Katze
© Gennadiy Naumov / Shutterstock (Symbolbild)

Gericht entscheidet: Kätzchen „Muffin" ist eine Gefahr für die Nachbarschaft

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Der Name klingt harmlos, doch „Muffin" ist keine gewöhnliche Hauskatze. Ein Gericht fällt nun ein drastisches Urteil – zum Schutz der Nachbarn.

Es begann mit einem Tipp ans Veterinäramt. In der beschaulichen Stadt Kleve (Nordrhein-Westfalen), direkt an der niederländischen Grenze, lebt mitten in einem Wohngebiet ein Kätzchen, das dort nach Ansicht der Behörden nichts zu suchen hat.

Der Name des vierbeinigen Bewohners: Muffin. Auf den ersten Blick mag das harmlos klingen – doch hinter diesem Namen verbirgt sich keine "normale" Hauskatze.

Wenn Wildnis auf Wohnzimmer trifft

Was nach einem skurrilen Fall klingt, hat ernste Hintergründe: Muffin ist eine Savannah-Katze. Also eine Kreuzung aus einer afrikanischen Wildkatze – dem Serval – und einer Hauskatze.

Schau dir das an:

Mit ihrer eleganten Statur, den langen Beinen und dem gefleckten Fell wirkt sie wie ein Mini-Leopard. Doch genau das ist das Problem.

Verbot nach einem anonymen Hinweis

Das Drama begann, als die Stadt Kleve nach einem Tipp des Veterinäramts aktiv wird. Die Beamten stellten fest: Muffin gehört zur F1-Generation, also den direkten Nachkommen eines Servals. Solche Tiere gelten als unberechenbar – sie sind zu wild, zu stark, zu gefährlich.

Die Halter sollen Muffin innerhalb von zwei Wochen entfernen. Empört legen die daraufhin Widerspruch ein und ziehen vor Gericht. Ihre Argumentation: Muffin sei zahm, liebevoll und habe noch nie jemanden verletzt. Doch die Richter sehen das anders.

Richter sehen „erhebliche Gefahren“

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf lehnte den Eilantrag der Katzenhalter ab, und auch das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte die Entscheidung nun endgültig.

In der Begründung heißt es, eine „Kleintierhaltung“ sei nur erlaubt, wenn sie für das Wohngebiet „üblich und ungefährlich“ sei. Savannah-Katzen der ersten Generation erfüllen jedoch keine dieser Voraussetzungen.

Die Richter verwiesen außerdem auf Gutachten und Listen anderer Bundesländer, die solche Hybridkatzen als gefährliche Tiere einstufen.

Luxuskatze mit wildem Erbe

Savannah-Katzen gelten als Statussymbole. Der Preis für diese exotischen Katzen kann bis zu 10.000 Euro betragen. Stars wie Justin Bieber machten sie populär, doch Tierschützer warnen: Die Züchtung sei eine tierquälerische Zwangsverpaarung, die oft in Leid für beide Tierarten ende.

Auch die Haltung ist streng geregelt. Wer eine Savannah-Katze besitzt, muss entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen – hohe Zäune, gesicherte Freiläufe, spezielle Gehege. In einem Wohngebiet, so das Gericht, könne das nicht gewährleistet werden.

Ende einer außergewöhnlichen Liebe

Für Muffins Halter ist das Urteil ein Schock. Sie hatten gehofft, ihr exotisches Tier behalten zu dürfen. Doch nun müssen sie sich endgültig trennen. Eine Berufung ist nicht möglich.

Die kleine Muffin, einst Stolz ihrer Familie, ist nun Symbol einer großen Debatte: Wie wild darf ein Haustier sein?

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