Es sollte ein neuer Anfang werden – doch es wurde zum Alptraum! Hündin Lotte (8), ein traumatisierter Hirtenhund-Mix aus Rumänien, ist seit über zwei Wochen auf einer verzweifelten Flucht durch ganz Thüringen.
Was als hoffnungsvolle Vermittlung in ein neues Zuhause begann, entwickelte sich zum dramatischen Überlebenskampf einer verängstigten Seele.

200 Kilometer pure Verzweiflung
Die ehemalige Straßenhündin, die vor einem Jahr aus Rumänien ins Tierheim Kandelhof im sächsischen Vogtland kam, schien endlich angekommen zu sein. Eine Familie in Greiz wollte ihr ein liebevolles Zuhause geben. Doch während der Eingewöhnung geschieht das Unfassbare: Lotte beißt ihre Leine durch und verschwindet spurlos!
Seit dem 2. September läuft Lotte ohne Pause durch Thüringen. Über 200 Kilometer hat die erschöpfte Hündin bereits zurückgelegt. „Wovor sie wegrennt oder wohin sie will, weiß der verängstigte Hirtenhund-Mix wohl selbst nicht“, beschreibt ein Tierheim-Mitarbeiter die dramatische Situation.
Nur eines ist sicher: Stehenbleiben scheint für Lotte keine Option zu sein. Tag und Nacht rennt sie weiter, als würde ihr Leben davon abhängen.
„Unser Lottchen ist im Ausnahmezustand!“
„Wir sind in großer Sorge um unser Lottchen. Sie ist im Ausnahmezustand“, sagt Tierheim-Mitarbeiterin Kerstin G. zu BILD. Seit über einem Jahr hatte sie Lotte gepflegt und auf ein besseres Leben vorbereitet.
Lotte sei nicht aggressiv, sondern nur voller Angst. Doch genau diese Panik macht sie unberechenbar – und schwer einzufangen.
Von Greiz über Saalfeld, Dröbischau, Ilmenau bis nach Apolda: Immer wieder taucht Lotte auf – nur um gleich wieder zu verschwinden. Zuletzt wurde sie an der Bundesstraße 87 nahe Weimar und Gelmeroda gesichtet. Ein lebensgefährlicher Irrlauf, der täglich riskanter wird.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Hundetrainerin und PetTrailerin Katja C. (53) aus Gera sucht mit allen Mitteln nach der Ausreißerin. Doch sie warnt: „Stoppt Lotte nicht irgendwo länger, ist es fast unmöglich, sie zu sichern.“ Die Gefahr wächst täglich: Straßenverkehr, Erschöpfung, Hunger.
Nach einem Monat nun endlich die erlösende Nachricht! Lotte kann in einem Garten gesichert werden. Am Ende hat sie auf ihrer Flucht rund 400 Kilometer zurückgelegt - immer getrieben von ihrer Angst. Jetzt ist sie in Sicherheit.
