Für Danie Wright aus Land O’Lakes, Florida (USA), beginnt dieser Mittwoch wie jeder andere. Die 53-Jährige will mit ihrem vier Monate alten Shih Tzu-Welpen Dax am Bach hinter ihrem Haus spazieren gehen. Doch innerhalb von Sekunden verwandelt sich die Idylle in blanken Horror.
Plötzlich bricht ein etwa 1,50 Meter langer Alligator aus dem moosbedeckten Wasser hervor. Mit einem schnellen Biss schnappt er nach Dax’ und versucht, den kleinen Hund ins Wasser zu ziehen.
Lauernde Gefahr im Wasser
„Das Nächste, was ich hörte, war ein Quietschen, das klang wie mein Hund“, erinnert sich Danie Wright später in einem Interview. „Ich drehte mich um und sah, dass ein Alligator ihn hatte. Die Vorderzähne des Alligators waren durch das Halsband meines Hundes gebohrt.“
Verzweifelt hält Wright die Leine fest – und wird selbst ins Wasser gezogen. Die 53-Jährige findet sich plötzlich knietief im Bach wieder, während das Reptil versucht, Dax in die Tiefe zu zerren. Doch irgendwie bekommt die Hundehalterin den Welpen am Halsband zu packen und kann ihn an Land schleudern.
Kampf Mensch gegen Reptil
Aber ihre heldenhafte Rettungsaktion bleibt nicht ungestraft. In dem Moment, als sie ihren geliebten Welpen in Sicherheit bringt, schnappt der Alligator nach Danies linken Arm. Die scharfen Zähne des Reptils bohren sich in ihr Fleisch, und plötzlich ist sie selbst zur Beute geworden!
Die ehemalige Rugbyspielerin handelt instinktiv und wehrt sich nach Leibeskräften: „Ich fing an zu schlagen, mit den Ellbogen zu stoßen, zu treten und mit den Knien zu rammen, und hatte das Glück, ihn auf den Rücken zu drehen.“ Die überraschende Gegenwehr bringt den Alligator kurzzeitig aus dem Gleichgewicht, sodass er seinen Griff lockert. Diese Chance nutzt Wright, um ihren Arm zu befreien und ans sichere Ufer zu gelangen.
Blutüberströmt, aber am Leben
Als die Polizei und Rettungskräfte eintreffen, ist Wright blutverschmiert und voller Moos, aber am Leben. Welpe Dax blieb dank des mutigen Eingreifens seines Frauchens unverletzt. Wright benötigte eine Tetanusimpfung und Antibiotika, doch ihre Wunde musste nicht genäht werden. „Ich hatte Glück, dass es nur ein kleiner Alligator war“, sagt sie.

Wildhüter konnten das Reptil später einfangen und abtransportieren. In Florida werden Alligatoren, die in direkten Konflikt mit Menschen geraten, in der Regel getötet.
Alligator-Angriffe in Florida – selten, aber gefährlich
Zwar sind Attacken selten – im Schnitt gibt es in Florida acht unprovozierte Bisse pro Jahr, die ärztlich behandelt werden müssen. Doch immer wieder kommt es zu tragischen Vorfällen: Erst im Mai starb eine Frau, nachdem ein elf Fuß langer Alligator ihr Kanu zum Kentern brachte.