Im Katowicer Stadtteil Brynów soll ein Junge am Mittwoch nur ein Paket aus einem DPD-Schließfach holen. Doch als sich das Schließfach öffnet, erstarrt der Jugendliche vor Entsetzen! Im Inneren der Box liegt ein totes Tier. Und Spuren deuten darauf hin, dass es hier qualvoll verendete...
Die Tierärztin, in deren Praxis der Junge regelmäßig bei der Versorgung der Tiere hilft, kann kaum fassen, welches Drama sich direkt neben ihrer Praxis abgespielt haben muss: „Ich bin völlig am Boden zerstört. Ich weiß nicht, wie jemand so etwas tun kann. Sollte das ein dummer Scherz sein?"
Verzweifelter Kampf ums Überleben
Die etwa einjährige Katze lebte noch, als sie in dem Automaten eingesperrt wurde. Im Inneren des Schließfachs finden sich Kot-Spuren des panischen Tieres. Noch erschütternder sind die Kratzspuren an der Innenseite der Metalltür – stumme Zeugen eines verzweifelten Kampfes ums Überleben.
„Sie muss gekämpft haben, wollte sich befreien", vermutet Tierärztin Izabela Felux-Kudłacik, die die Katze kannte. Sie selbst hat den halbwilden Streuner vor einiger Zeit kastriert. Nun ist das Tier tot – nach qualvollen Stunden oder sogar Tagen in dem stählernen Gefängnis.
Höllische Hitze wurde zur tödlichen Falle
Der Paketautomat steht auf der Südseite des Gebäudes und besteht komplett aus Stahl. Bei den hochsommerlichen Temperaturen der vergangenen Woche in Katowice, die regelmäßig über 25 Grad Celsius kletterten, verwandelte sich das Schließfach in einen glühenden Backofen. Für die eingesperrte Katze bedeutete dies eine langsame, schreckliche Folter.
Der Zustand der Überreste lässt erahnen, welche Qualen das Tier erlitten haben muss. Als die sterblichen Überreste aus dem Fach geborgen wurden, blieben zwei Gliedmaßen in dem Schließfach zurück – ein Zeichen für den bereits fortgeschrittenen Verwesungszustand.

Polizei ermittelt – viele Fragen offen
Die Polizei nahm die Ermittlungen sofort auf. Auch ein Vertreter von DPD erschien vor Ort, um die technischen Umstände zu klären. Ob sich über das digitale Zugangssystem nachvollziehen lässt, wer zuletzt das Fach öffnete, ist unklar. Fest steht: Der Vorfall ist kein dummer Streich, sondern ein Fall von Tierquälerei.
Am selben Tag wurde noch ein weiteres Tier aufgefunden – diesmal in einer stillgelegten Apotheke, die an die Tierarztpraxis grenzt. Ein anderes Tier gilt seit Wochen als verschwunden. Ob es eine Verbindung zwischen den Fällen gibt, wird nun ebenfalls untersucht.
Ganze Stadt ist erschüttert
Das Wohnviertel gilt eigentlich als idyllisch und ruhig. Umso größer ist die Bestürzung, dass hier so grausame Taten geschehen.
Die Tierklinik von Izabela Felux-Kudłacik ist in der Gegend bekannt und geschätzt. Viele der Tiere, die sie behandelt, warten in der Praxis auf eine Adoption. Einige Katzen leben halbwild und kommen nur zum Fressen und Trinken vorbei. „Wir hatten nie Probleme, niemand hat sich beschwert – und plötzlich das“, sagt die Tierärztin erschüttert.