Aus dem Haus in der Burleigh Road in Wolverhampton (England) dringen seit Tagen immer wieder mysteriöse Geräusche, doch niemand hat die Bewohnerin gesehen. Die 28-jährige Courtney Martin ist spurlos verschwunden, aber die Laute aus dem Inneren des Hauses lassen den Anwohnern keine Ruhe.
Nach einem besorgten Anruf findet eine routinemäßige Überprüfung statt. Und die entwickelt sich zu einem der erschütterndsten Fälle, mit denen die örtlichen Tierschutzbehörden je konfrontiert wurden.
Der Moment der Wahrheit
Der Vermieter ahnt nicht, welches Drama sich in seinem Eigentum abgespielt hat, als er den Schlüssel ins Schloss steckt. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter der britischen Tierschutzorganisation RSPCA öffnet er die Haustür – und ihnen schlägt ein unvorstellbarer Gestank entgegen!
Was sie als nächstes erblicken, wird beiden für den Rest ihres Lebens in Erinnerung bleiben...
Das Haus gleicht einem Albtraum: Überall liegen Hundekot und Müll herum, die Luft ist stickig und schwer. Keine Wassernäpfe, keine Futterreste – nur Chaos und Vernachlässigung, wohin das Auge blickt. Doch das ist erst der Anfang des Horrors, der sich in diesem verlassenen Zuhause abgespielt hat.
Die grausame Entdeckung im Garten
Der erste Fund erfolgt im Garten: Ein männlicher Hund liegt leblos zwischen dem verwilderten Grün. Der Zustand des Tieres lässt die Ermittler erschaudern – extrem abgemagert, ein Skelett, das nur noch von Haut überzogen ist.
Der Verwesungsgrad macht es unmöglich zu bestimmen, wie lange das arme Tier bereits tot ist oder was genau seinen Tod verursacht hat.
Es ist ein Anblick, der selbst erfahrene Tierschützer tief bewegt. Hier hat ein Lebewesen einen qualvollen, einsamen Tod erlitten, während seine Besitzerin längst ein neues Leben begonnen hat, als wäre nichts geschehen.
Das Drama im Wohnzimmer
Doch die Schrecken sind noch nicht zu Ende. Im Wohnzimmer wartet eine noch grausamere Entdeckung: Eine Hündin liegt tot auf dem Boden, ihr Körper ist so ausgemergelt, dass die Tierschützer ihr einen Körperzustand von nur einem von neun Punkten attestieren – der niedrigste Wert auf der Skala für Unterernährung.
Das Furchtbare an diesem Fund: Die Hündin trägt deutliche Spuren von Gewalt. Blutergüsse und Bisswunden an Kopf und Hals erzählen die Geschichte ihrer letzten Stunden. Experten sind sich sicher: Diese Verletzungen stammen von Hundebissen. Die Tiere haben sich in ihrer Verzweiflung gegenseitig angegriffen – ein Kampf ums Überleben in einem Haus des Grauens.
Ein Funken Hoffnung
Inmitten all dieser Verwüstung und des Todes gibt es einen winzigen Lichtblick: Ein dritter Hund lebt noch. Schwach, abgemagert und traumatisiert, aber am Leben. Die sofortige medizinische Versorgung wird über sein weiteres Schicksal entscheiden. Es ist ein Wunder, dass er die Tortur überstanden hat, während seine Artgenossen den Kampf verloren haben.
Der überlebende Hund wird zum stummen Zeugen einer Grausamkeit, die erschüttert. Seine großen, angstvollen Augen erzählen von Tagen des Hungers, der Einsamkeit und der Verzweiflung in einem Haus, das zum Gefängnis geworden ist.
Die Flucht der Verantwortlichen
Während die drei Hunde um ihr Überleben kämpften, hatte sich Courtney Martin längst aus dem Staub gemacht. Einfach verschwunden, als wäre nichts geschehen. Keine Vorkehrungen für die Tiere getroffen, keine Hilfe organisiert, keine Verantwortung übernommen. Die 28-Jährige hatte ihre treuen Begleiter einfach ihrem Schicksal überlassen.
"Diese Hunde wurden offensichtlich ohne einen zweiten Gedanken an ihr Wohlergehen zurückgelassen", fasst RSPCA-Inspektor Ben Jones die herzlose Tat zusammen. "Anstatt nach dem Verlassen der Adresse Hilfe für die Hunde zu suchen, wurden sie einfach zum Sterben zurückgelassen."
Die Anklage und das Urteil
Die Justiz lässt den Fall nicht auf sich beruhen. Courtney Martin wird vor Gericht gestellt und gesteht zwei Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Das Urteil der Richter in Birmingham ist eindeutig: 20 Wochen Haft auf Bewährung, 400 Pfund Verfahrenskosten und ein 10-jähriges Tierhalteverbot.
Vor Gericht gibt Martin zu Protokoll, dass es ihr leid tue, keine angemessenen Vorkehrungen für ihre Hunde getroffen zu haben. Sie sei zum Zeitpunkt der Tat mit "persönlichen Herausforderungen" konfrontiert gewesen. Eine Erklärung, die bei den Tierschützern auf wenig Verständnis stößt.
„Ohne einen Gedanken zurückgelassen“
Diese Tiere sind nicht plötzlich gestorben – sie haben über Tage oder sogar Wochen gelitten, während ihre Halterin ihr neues Leben führte, als existierten sie nicht mehr.
Der überlebende Hund aus der Burleigh Road wird hoffentlich ein neues, liebevolles Zuhause finden – bei Menschen, die verstehen, dass ein Haustier ein Familienmitglied ist und keine Belastung, die man einfach zurücklassen kann, wenn das Leben schwierig wird.