Vila Nova de Milfontes - ein malerisches Fischerdorf an der portugiesischen Küste. Hier lebt die fünfjährige Teresa mit ihrer Mutter Tatiana Sanna. „Unsere Familie, das sind meine Tochter und ich. Und eben unsere Hunde. Meiner heißt Navi, der von meiner Tochter Boris“, erzählt Tatiana.
Boris, ein Labrador-Mischling, ist mehr als ein Haustier - er ist Teresas bester Freund. Beide Hunde laufen oft allein durch das Dorf, eine Normalität in der beschaulichen Gemeinde. Doch am 7. November 2024 kehrt Boris von so einem Ausflug nicht mehr nach Hause zurück!
Ein Anruf verändert alles
Obwohl die Familie in Vila Nova de Milfontes alles versucht – inklusive Polizeimeldung – bleibt der Hund verschwunden. Mehr als ein halbes Jahr lang weint die fünfjährige Teresa jede Nacht um ihren Boris.
Doch dann, nach Monaten, klingelt plötzlich das Telefon bei der Familie. Am anderen Ende der Leitung: ein Tierheim aus Norddeutschland – und es hat unglaubliche Neuigkeiten!
3.000 Kilometer entfernt: Ein Hund taucht auf
In der Nacht zum Montag findet die Polizei im schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe einen streunenden schwarzen Hund. Zunächst nichts Ungewöhnliches für das örtliche Tierheim – bis sie den Chip scannen.
Der 15-stellige Zahlencode auf dem Mikrochip weist nicht etwa auf eine deutsche, sondern auf eine ausländische Registrierung hin. Die Tierpflegerinnen können kaum glauben, was sie dann schließlich herausfinden.
Der Chip führt nach Portugal
Über das internationale Suchportal Petmaxx gelingt schließlich der Kontakt zur Tierarztpraxis von Boris – in Portugal. Das Team informiert sofort die Halterin Tatiana und dann folgt ein hochemotionales Videotelefonat.
„Ich bin noch immer sprachlos – und dankbar“, sagt Tatiana unter Tränen. Die Nachricht, dass Boris lebt und wohlauf ist, fühlt sich für die kleine Familie wie ein Wunder an.
Teresa weint – diesmal vor Freude
Als Tatiana ihrer Tochter die Nachricht überbringt, bricht die Fünfjährige in Tränen aus – vor Glück. „Sie ist völlig ausgeflippt“, erzählt die Mutter. Und Boris scheint es ähnlich zu gehen.
Noch im Tierheim erkennt Boris die Stimme seiner jungen Freundin am Telefon. „Er hat sofort reagiert – er wusste genau, wer da spricht“, berichtet eine Mitarbeiterin.
Rückführung in Planung und das Tierheim hilft
Derzeit laufen die Vorbereitungen für Boris' Rückkehr nach Portugal. Die Halterin hat bereits alle nötigen Nachweise eingereicht. Das Tierheim in Bad Oldesloe will die Familie bei der Organisation unterstützen.
„Mein Mann ist Spediteur, Bekannte fahren regelmäßig nach Portugal – irgendwie bekommen wir das hin“, ist sich Mirjana Kayser vom Vorstand des Tierheims sicher.
Polizei ermittelt: Wie kam Boris nach Deutschland?
Die große Frage bleibt: Wie kam Boris von Portugal nach Norddeutschland? Die Polizei hat einen Verdächtigen im Visier – einen Mann aus Bad Oldesloe. Dieser hatte sich beim Tierheim gemeldet, nachdem dieses ein Foto von Boris auf Facebook geteilt hatte.
Als er den Hund abholen wollte, wartete bereits die Polizei auf ihn. Bei der Vernehmung verstrickte sich der Mann in Widersprüche. Er behauptete, der Hund sei ihm zugelaufen – doch das scheint fraglich.
Strafrechtliche Konsequenzen drohen
So oder so: Der Mann wird sich in dieser Sache noch verantworten müssen. Tiere gelten rechtlich als Fundsachen – und müssen gemeldet werden. Tut man das nicht, kann es strafrechtliche Konsequenzen geben. Die Polizei ermittelt jetzt wegen des Verdachts der Fundunterschlagung.
Was wirklich geschah, ist noch unklar. Für Tatiana und Teresa zählt im Moment aber nur eins: Ihr Boris lebt – und kommt zurück nach Hause. Ein Happy End, das niemand mehr für möglich gehalten hatte.