Hundegebell zu hören, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Doch als der Passant am vergangenen Sonntag realisiert, woher die Laute kommen, stehen ihm direkt die Haare zu Berge. Denn an diesem frühen Vormittag in Dinslaken dringt verzweifeltes Bellen aus einem Gullydeckel!
Offenbar ist ein Hund in das unterirdische Kanalnetz gefallen und kann sich nicht mehr selbst befreien. Die eilends alarmierte Feuerwehr rückt sofort aus. Was die Retter nicht ahnen: Es soll ein Einsatz werden, der sie komplett überrascht.
Bellen aus der Kanalisation Dinslakens
Die Feuerwehr trifft kurz darauf ein und entdeckt sogar gleich zwei Tiere im Kanalnetz unter der Straße. Einer der beiden Vierbeiner wirkt erschöpft, aber zugänglich. Ein Feuerwehrmann steigt hinab und hebt den ersten Hund vorsichtig empor – gerettet!
Doch dann begann das wahre Drama: Das zweite Tier, das die Retter zunächst ebenfalls für einen Hund halten, zeigt ein völlig anderes Verhalten. Statt sich retten zu lassen, zieht es sich panisch tiefer in ein enges Kanalrohr zurück. Jeder Annäherungsversuch der Feuerwehrleute verschlimmert die Situation nur. Dieser Vierbeiner lässt sich weder locken noch greifen.
Verwechslung im Untergrund
Die Feuerwehr bittet um Unterstützung. Der DIN Service, zuständig für die Dinslakener Kanalisation, rückte mit schwerem Gerät an. Auch das Ordnungsamt und Mitarbeiter des örtlichen Tierheims wurden zur Unterstützung gerufen.
Gemeinsam versuchen sie, das Tier aufzuspüren – und machen schließlich eine höchst verblüffende Entdeckung.
Hund entpuppt sich als Wildtier
Nach eingehender Beobachtung und mit Hilfe von Experten wird klar: Bei dem zweiten Tier handelt es sich gar nicht um einen weiteren Hund – sondern um einen jungen Fuchs!
Das scheue Wildtier hatte offenbar im verzweigten Kanalsystem Schutz gesucht oder war hineingefallen. Die Erkenntnis veränderte die gesamte Rettungsstrategie: Mithilfe eines gezielt eingesetzten Wasserstrahls kann der Fuchs vorsichtig aus dem Rohr getrieben und anschließend in einem zugänglicheren Schacht gesichert werden.
Happy End nach vier Stunden Drama
Der erschöpfte, aber unverletzte Fuchs kann schließlich gesichert werden. Nach einer kurzen Erholungsphase in einer Transportbox, wurde der pelzige Überlebenskünstler dann in einem nahegelegenen Waldstück freigelassen.
Vier Stunden nach Beginn des außergewöhnlichen Einsatzes konnten alle Beteiligten aufatmen.