Als er einsteigt in die vollbesetzte S-Bahn, ahnt zunächst keiner der anderen Fahrgäste etwas Böses. Doch dann setzt er sich in Bewegung und beginnt, mit seinem Pappkarton im Waggon auf und ab zu laufen. Ungläubig müssen die Passagiere miterleben, was folgt.
In dem ominösen Pappkarton befinden sich fünf lebende Katzen, eine Katzenmama und vier Katzenbabys. Der Mann will die Samtpfoten hier und jetzt verschenken!
Tierheim deckt auf: Das steckt hinter der Aktion
Das Tierheim Köln-Dellbrück schilderte den skurrilen Fall am 28. Mai auf seiner Facebook-Seite: „Ob diese vier Miezen (plus Mami) einen gültigen Fahrschein hatten, wissen wir zwar nicht, aber sicher ist, dass sie gestern auf jeden Fall mit der S-Bahn unterwegs waren.“
Dank zweier aufmerksamer Frauen endet die schräge Aktion schließlich. Sie verständigten sofort die Polizei. Die alarmierte das Ordnungsamt, das umgehend anrückte, um der Sache nachzugehen.
„Katzenverschenker“ in der S-Bahn
Der Mann wird schnell ausfindig gemacht – mitsamt seinem ungewöhnlichen Karton-Inhalt. Als ihn die Beamten zur Rede stellen, liefert er eine Erklärung, die nicht nur bei den Tierschützern aus Köln-Dellbrück für Kopfschütteln gesorgt haben dürfte:
Happy End für Katzenfamilie
Glücklicherweise wurde der Mann rechtzeitig gestoppt, bevor die Tiere möglicherweise in die falschen Hände geraten konnten. Die Katzenfamilie wurde in das Tierheim Köln-Dellbrück gebracht. Dort geht es den Vierbeinern nun gut:
„Sie toben fröhlich in ihrem neuen Zimmer herum“, heißt es im Tierheim-Post. Die Kleinen sollen nun in liebevolle, artgerechte Zuhause vermittelt werden – mit Schutzvertrag und Verantwortung.
Gespaltene Reaktionen im Internet
Die Reaktionen im Netz reichen von Empörung bis Verständnis. Viele finden die Aktion verantwortungslos: „Fassungslos! Wie gut, dass die Frauen das Ordnungsamt informiert haben!“, schreibt eine Nutzerin. „Es ist wohl ein Unterschied, ob man inseriert […] oder sie in der Bahn einfach dem Nächstbesten in die Hand drückt“, findet eine weitere.
Andere hingegen relativieren: „Besser als an der Raststätte auszusetzen oder zu ertränken“, meint ein Nutzer. „Immerhin hat er versucht, neue Besitzer zu finden.“
Bitte Verantwortung übernehmen!
Ob aus Unwissenheit, Verzweiflung oder Nachlässigkeit: Tiere einfach zu verschenken ist niemals der richtige Weg. Tierheime mahnen seit Jahren, dass eine Vermittlung immer mit Bedacht und Prüfung erfolgen muss – zum Schutz der Tiere.
Zum Glück endete dieses skurrile Bahn-Abenteuer für die Katzenfamilie gut. Und für den Mann? Der muss sich wohl noch erklären – und mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.