Dass dieses Mal ausgerechnet ein "mageres" Kätzchen die beliebte ZDF-Show derart auf den Kopf stellen würde, damit hat garantiert niemand gerechnet. Nicht einmal Norbert Sch., ein 49-jähriger Notfallsanitäter aus dem fränkischen Bindlach. Dabei ist er letztlich derjenige, der die Katze ins „Bares für Rares“-Studio bringt.
„Ich finde sie hübsch-hässlich“, sagt der „Katzenhalter“ Moderator Horst Lichter mit einem Augenzwinkern. Bei der außergewöhnlichen Samtpfote handelt es sich um ein Erbstück aus Porzellan, aus den späten 1950er Jahren. Nun soll die Mieze einen neuen Halter finden – möglichst mit Wertzuwachs.
Kunst oder Kitsch? Expertin klärt auf
Kunstexpertin Bianca Berding erkennt sofort das Potenzial des Tierchens, das die Mutter des Notfallsanitäters einst geschenkt bekam. Berding identifiziert die Künstlerin als Doris Rücker (1909–1986) – eine renommierte Bildhauerin, die für ihre abstrakte Formensprache bekannt ist. Rücker habe sich bewusst vom Naturalismus abgewendet, erklärt die Fachfrau, um den Dingen „auf den Kern“ zu gehen.
Die Porzellan-Katze, hergestellt um 1957 von der Manufaktur Rosenthal, sei ein typisches Beispiel für diesen Stil: reduziert, kantig, beinahe spröde in ihrer Ausstrahlung – und gerade dadurch faszinierend.

Unerwartete Wertschätzung: Schätzwert übertroffen
Norbert Sch. gibt offen zu, mit 60 bis 80 Euro Erlös zu rechnen. Expertin Berding sieht jedoch 80 bis 120 Euro als realistischen Marktwert. Und Moderator Horst Lichter sorgt mit einem seiner typischen Sprüche für Lacher: „Das Schöne ist: Die kann man auch mal 'ne Woche allein lassen.“
Bieterkrieg der Katzenfans beginnt!
Im Händlerraum sorgt das reduzierte Kunstwerk sofort für Begeisterung – besonders unter den katzenliebenden Anwesenden. Elke Velten-Tönnies eröffnet mit einem starken Gebot von 80 Euro – direkt am oberen Ende der Expertise. Steve Mandel legt sofort nach mit 100 Euro. Die Spannung steigt. Norbert Sch. ist sichtlich erfreut, dass seine „hübsch-hässliche“ Katze plötzlich zum begehrten Objekt wird.
Am Ende erhält ein sichtlich zufriedener Steve Mandel für 120 Euro den Zuschlag – und liefert gleich die emotionalste Begründung des Tages: „Ich hab eine Katze, die heißt Fritzi – die würde sich freuen, wenn sie einen Kumpel kriegt.“ Fritzi darf sich also glücklich schätzen.

Ein echter „Bares für Rares“-Moment, wie ihn die Fans der Show so sehr lieben – überraschend, charmant und dieses Mal auch noch einfach tierisch gut.