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Katze Pepper
© John LednickyWerk

Professor untersucht Katzen-„Geschenk“ - die Entdeckung ist erschreckend!

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Was Hauskatze „Pepper“ ihrem Halter vor die Haustür legt, macht den Virologen neugierig. Im Labor macht er eine höchst beunruhigende Entdeckung.

Als Katze Pepper von ihrem Streifzug durch die Wildnis Floridas zurückkehrt, bringt sie – wie viele Freigänger – ihrem Halter ein Geschenk mit: eine Spitzmaus. Doch anstatt das tote Tier schnell zu entsorgen, wie es die meisten anderen getan hätten, entscheidet sich Peppers Halter, John Lednicky, für einen anderen Weg.

Was der Virologie-Professor bei der Untersuchung der Spitzmaus im Labor herausfindet, beunruhigt nicht nur sein Forschungsteam. Die Entdeckung sorgt ebenso in der Fachwelt für große Aufregung.

Unscheinbares Geschenk mit „Grusel-Extra“

Lednicky, der am College of Public Health and Health Professions der University of Florida arbeitet, weiß: In toten Wildtieren verbergen sich oft weit mehr als nur Aasgeruch...  Und genau das trifft auch hier zu.

Schau dir das an:

Die Untersuchungen bestätigten seinen Verdacht: Die Spitzmaus war mit einem bisher unbekannten Stamm des Orthoreovirus infiziert. Ein Erreger, der bisher nicht erforscht war – und dessen Gefahrenpotenzial niemand einschätzen konnte.

Unbekanntes Virus entdeckt

Die wenigen bekannten Orthoreoviren haben es allerdings in sich: Sie können bei Menschen – insbesondere bei Kindern – schwere Entzündungen von Gehirn, Rückenmark oder dem Magen-Darm-Trakt auslösen. Doch über diese Krankheitserreger ist erschreckend wenig bekannt.

Noch ist unklar, wie gefährlich genau dieser neue Virusstamm ist. Doch für die Forschung ist klar: Es besteht akuter Handlungsbedarf.

Die Tatsache, dass der Erreger so nah an menschlichen Siedlungsgebieten gefunden wurde und dass Hauskatzen ihn verbreiten könnten, macht die Sache noch bedrohlicher.

Pepper: Superdetektivin auf Samtpfoten

Der vierbeinigen „Forschungsassistentin“ Pepper geht es übrigens bestens. Die Katze zeige keine Anzeichen von Krankheit nach ihren Streifzügen im Freien, beruhigt die Universität besorgte Katzenfreunde.

Doch Pepper ist längst zur wertvollsten Mitarbeiterin des Forschungsteams geworden – ohne es zu wissen. Sie wird wahrscheinlich auch weiterhin zur wissenschaftlichen Entdeckung beitragen – durch das Einsammeln von Proben.

Bereits die zweite sensationelle Entdeckung

Pepper scheint dabei ein ganz besonderes Talent zu haben. Denn es ist nicht das erste Mal, dass sie ihrem Herrchen mit einem Fund aus der Natur zu wissenschaftlicher Erkenntnis verhilft.

Bereits 2024 schleppte sie eine tote Baumwollmaus an – ebenfalls ein Volltreffer. Damals wurde in dem Tier das kaum erforschte Jeilongvirus entdeckt – zum ersten Mal überhaupt in den Vereinigten Staaten.

Professor Lednicky nimmt das Ganze mit professionellem Ernst, aber auch mit einem Hauch Bewunderung: „Wenn man sucht, findet man – und manchmal hilft einem eine Katze dabei.“

Milliarden unsichtbare Gefahren

Die Entdeckung von Peppers Maus zeigt erneut, wie wenig wir über die Welt der Viren wirklich wissen. Forscher gehen davon aus, dass es weltweit Milliarden unbekannter Virenarten gibt – bisher sind erst rund 11.000 überhaupt wissenschaftlich beschrieben worden. Jährlich werden nur drei bis vier neue Viren entdeckt.

Dank einer neugierigen Katze und einem aufmerksamen Wissenschaftler wissen wir nun von einem weiteren potenziell gefährlichen Erreger. Und Pepper wird weiter jagen – unter anderem im Dienst der Wissenschaft.

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