In der Ausgabe des „ZDF Magazin Royale“ vom 9. Mai 2025 ging es wie gewohnt politisch zur Sache. Doch gleich zu Beginn sorgt Jan Böhmermann für einen Moment, der viele Zuschauerinnen und Zuschauer fassungslos zurücklässt. Inmitten eines sarkastischen Rückblicks auf die Woche sagte er mit einem frechen Grinsen:
„So viel los diese Woche – da hätte ich fast das Wichtigste verpasst: Christian Lindner hat mit seinem Mini Cooper auf einem Berliner Parkplatz einen Hund totgefahren.“ Ein makaberer Einstieg, der schnell noch eine Schippe drauflegt.
Böhmermann simuliert den Unfall live im Studio
Anstatt es bei der Aussage zu belassen, inszeniert Böhmermann im Studio eine groteske Nachstellung. Er tut so, als säße er am Steuer und würde rückwärts einparken, inklusive Piepsgeräuschen einer imaginären Einparkhilfe.
Dann folgt ein Satz, der viele irritiert: „Wenn’s jault, ist noch ein Meter Platz…“ Dazu simuliert er das Winseln des unglücklichen Terriers – und als es wieder still ist, „stellt“ er den Motor ab.
„Der Tod ist nur dorniges Leben“
Auf den ersten Schock folgt ein „Statement“ von Böhmermann – in einem Ton, der zwischen Lyrik und Zynismus pendelt: „Der Terrier nimmt es locker, der Tod ist nur dorniges Leben.“
Mit diesem Satz spielt er auf Lindners oft nüchtern-rationalen Tonfall an – hier jedoch in einer geschmacklich höchst fragwürdigen Verbindung.
Der „Prüffall“ des Hunde-Verfassungsschutzes
Als wäre der Auftritt noch nicht provokant genug gewesen, folgt am Ende Böhmermanns bitter-böses Fazit: „Christian Lindner ist jetzt offiziell als Prüffall eingestuft vom Hunde-Verfassungsschutz.“
Ein ironischer Seitenhieb in Richtung deutscher Sicherheitsbehörden in den aktuellen AfD-Eklat. Eine Überspitzung, die ganz bewusst provoziert.
Der letzte Schlag
Den Abschluss bildet ein fast schon politischer Nachruf auf die Ampel-Regierung, gepaart mit einem weiteren Tabubruch: „Christian Lindner hat einen Hund totgefahren. Hätte er das drei Monate früher gemacht, wäre das sein politisches Ende gewesen.“
Ein Kommentar, der auf die frühere, inzwischen zerbrochene Regierungs-Koalition mit den Grünen anspielt – und unterstellt, dass deren ethisch-moralischer Kompass so einen Vorfall nicht durchgehen lassen hätte.
Zwischen Witz und Würde
Wenig überraschend polarisierte der Beitrag stark. Während viele Böhmermanns Satire als gewohnt bissig und pointiert einordneten, fanden andere, dass hier eine rote Linie überschritten wurde.
Vor allem die Kombination aus Tierleid und Spott wurde von vielen als geschmacklos empfunden. Ob das noch Satire oder schon Pietätlosigkeit ist, darüber wird nun heiß diskutiert.