Er ist zwar weniger niedlich und wahrscheinlich auch weniger sympathisch, aber dieser Roboter könnte das Leben von blinden oder sehbehinderten Menschen deutlich verbessern.
Assistenzhunde spielen heute eine wichtige Rolle im Leben von Menschen mit Behinderungen. Allerdings herrscht ein Mangel an solchen Hunden, und viele Betroffene haben nicht die Möglichkeit, ein Tier zu bekommen, das sie im Alltag unterstützt. Blindenhunde sind teuer in der Ausbildung und benötigen viel Zeit, bis sie einsatzbereit sind. Sie sind nützliche Partner, aber schwer zu bekommen. Um dieses Problem zu lösen, haben Ingenieure und Wissenschaftler der Universität Glasgow eine Hightech-Alternative entwickelt.
Ein leistungsstarker vierbeiniger Roboter
Der etwas skurril aussehende Roboter namens Robbie verfügt über beeindruckende Fähigkeiten. Derzeit noch ein Prototyp, hat er bereits Leistungen erbracht, die vielversprechend für den Einsatz bei blinden oder sehbehinderten Menschen sind.
Olaoluwa Popoola, der Leiter des Projekts, hat bereits während seiner Doktorarbeit an einem Ortungssystem für Alzheimer-Patienten gearbeitet. Es war daher naheliegend, seine Arbeit im Bereich der technologischen Innovation im Gesundheitswesen fortzusetzen. Obwohl er die Qualitäten von Blindenhunden aus Fleisch und Blut nicht leugnet, ist er sich bewusst, dass Tiere ihre Besitzer nicht von A nach B führen können. Er wollte eine Lösung finden, um die Möglichkeiten von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.
Der metallische Hund Robbie ist mit einem hochmodernen Lidar-System (Light Detection and Ranging) ausgestattet, um die Entfernung zu Hindernissen zu messen. Er verwendet SLAM-Algorithmen (Simultaneous Localization and Mapping), um Informationen über seine Umgebung zu sammeln. Während ein Blindenhund beispielsweise nicht in der Lage ist, auf die Anfrage seines Besitzers nach einer Toilette an einem unbekannten Ort zu reagieren, kann Robbie dank eingebauter Kameras und der mit seinen internen Tools gewonnenen Erkenntnisse Schilder lesen.
Robbie wird zwar unbestreitbare Talente in Bezug auf Ortung und Erkennung haben, aber er wird nicht die gleichen zwischenmenschlichen Fähigkeiten wie unsere echten Begleiter besitzen. Er wurde jedoch mit einem Sprachmodell (LLM) ausgestattet, das es ihm ermöglicht, mit seinem Besitzer zu kommunizieren. Derzeit befindet sich der Roboter noch in der Testphase, und Freiwillige mit Behinderungen wurden gebeten, ihre Meinung zu den Funktionen und notwendigen Änderungen zu äußern. Es wurde auch eine Marktstudie gestartet, um die zukünftige Vermarktung zu prüfen. Der Projektleiter möchte Robbie für die meisten Betroffenen zugänglich machen und hat bereits einen Mindestpreis von etwa 1.200 Euro angekündigt.