Im Zoo von Wichita, Kansas (USA), haben alle schon die Hoffnung verloren: Denn Jungtier Amora hat ihre Mutter verloren und steht nun ganz allein da. Für die Tierpfleger des Sedgwick County Zoos beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit!
Um sich richtig zu entwickeln, braucht Amora dringend die mütterliche Fürsorge oder zumindest Geschwister. Nur so kann das Mähnenwolf-Junge wichtige soziale Fähigkeiten entwickeln, die es für ein artgerechtes Leben benötigt.
Die rettende Idee: Pate gesucht
Die Zoobetreiber stehen vor einem Dilemma: Wie soll man einem verwaisten Wolfswelpen die sozialen Fähigkeiten beibringen, ohne dass es zu sehr an Menschen gewöhnt wird? Das Risiko ist groß, dass Amora ohne tierischen Kontakt zu abhängig von ihren menschlichen Betreuern werden könnte.
In dieser verzweifelten Situation setzt man alles auf eine Karte! Der Zoo wendet sich an die Kansas Humane Society, eine lokale Tierheim- und Rettungsorganisation, in der Hoffnung, dort einen geeigneten tierischen Begleiter für die junge Mähnenwölfin zu finden.
Slinky kommt, sieht und - siegt!
Durch einen erstaunlichen Zufall kam der drei Monate alte Mischlingswelpe Slinky am selben Tag ins Tierheim, an dem Mähnenwölfin Amora geboren wurde. Der kleine Hund mit dem getigerten Fell hatte selbst eine schwere Zeit durchgemacht, nachdem seine Schwester adoptiert worden war und er allein zurückblieb.
„Wir wussten sofort, dass dies die perfekte Paarung sein würde“, erklärte die Humane Society in einem Social-Media-Beitrag, der niedliche Bilder des Hundes mit den Zoopflegern zeigt. Nach der erforderlichen Quarantänezeit durfte Slinky endlich seine neue Wolfsfreundin kennenlernen.
Der Hund, der einem Wolf das Wolfsein beibringt
Was folgt, ist so außergewöhnlich, dass es selbst die erfahrensten Tierpfleger überrascht. „Obwohl Amora ein ziemlich temperamentvolles Wesen hat, hilft Slinkys verspielte Natur ihr dabei, zu dem Wolf heranzuwachsen, der sie sein soll“, freut sich der Sedgwick County Zoo in einem Post.
Die ungewöhnliche Freundschaft erweist sich als Glücksfall für beide Tiere. Slinky übernimmt die Sozialisierung von Amora, während er selbst eine neue Lebensaufgabe findet. Und seinen „Job“ erledigt der Mischling mit Bravour!
Die Tierpfleger beobachten begeistert, wie der Hund dem kleinen Wolf hilft, seine natürlichen Instinkte nach und nach zu entwickeln.
Happy End: Neue Familien für beide Tiere
Leider ist dies aber nur eine Freundschaft auf Zeit. Sobald die junge Mähnenwölfin alt genug ist, um mit anderen Artgenossen zusammenzuleben, wird Slinky „in Rente gehen“.
Für den hilfsbereiten Hund ist aber bereits eine dauerhafte Lösung gefunden: Einer der Zooangestellten hat ihn adoptiert und wird ihm nach seinem „Dienst“ als Wolfsbetreuer bei sich ein wunderbares Zuhause schenken.